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Kein Jagdhunde-Training mit lebenden Füchsen – Verbot der tierschutzwidrigen Baujagd
Bitte zeichnen Sie diese wichtige Petition und unterstützen Sie unsere Kampagne

Unsere Forderungen:

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​Wir lehnen die vergnügungsorientierte Hobbyjagd grundsätzlich ab. Dass es auch ohne geht, zeigen seit 1974 der Kanton Genf in der Schweiz und seit 2015 das Fuchsjagd freie Luxemburg. Besonders tierschutzwidrig sind die Jagd im und am Bau trächtiger Füchse und das dazu als erforderlich erachtete Jagdhunde-Training mit lebenden Füchsen. Deshalb fordern wir:

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  • Keine Jagd auf Fuchs und Dachs an ihren Rückzugsorten im Fuchs- oder Dachsbau

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  • Kein Training von Jagdhunden mit lebenden Füchsen in Schliefanlagen

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Adressaten dieser Petition

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und für die Jagd zuständigen Minister und Ministerinnen in den Bundesländern.

Baujagd und Schliefanlagen: Erlaubt, aber rechtswidrig

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Ausgerüstet sind sie mit Spaten, Fuchszange, Notfallapotheke, dem kurzbeinigen, raubwildscharfen Bauhund und ihren Flinten. Meist macht diese Art von Jägern sich in den Wintermonaten bis Ende Februar auf den Weg, um Füchse zu töten, die zu dieser Jahreszeit häufig in ihrem Bau Schutz vor der Witterung oder Feinden suchen. Immer wieder kommt es vor, dass dann auch schon Welpen geboren sind. … Hier erläutern wir ausführlich, wie die Baujagd funktioniert und was Schliefanlagen sind.

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Warnung: Dieses Baujagd-Video der französischen Tierschutzorganisation ASPAS zeigt ab Sekunde 20 die ganze Brutalität der Fuchsjagd und ist insbesondere für Menschen, die solche Szenen nicht schnell verarbeiten, nicht zu empfehlen.

Begründung

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Bei der Baujagd werden sogenannte Bau- bzw. Erdhunde, meist Teckel oder Terrier, in Fuchs- oder Dachsbaue geschickt, um die darin befindlichen Wildtiere herauszutreiben. Die draußen positionierten Jäger versuchen dann, die flüchtenden Tiere zu erschießen. Die Baujagd findet meist während der Paarungszeit der Füchse zwischen Dezember und Februar statt. Während dieser Zeit suchen die Fähen (weibliche Füchse) den Bau auf, um dort ihre Welpen zu bekommen und aufzuziehen. Die meisten Jungtiere kommen zwischen März und April zur Welt. Geburten schon im Januar und Februar werden – wahrscheinlich aufgrund der wärmeren Winter – immer häufiger gemeldet.

 

Die Baujagd ist u.a. aus den folgenden Gründen weder tierschutz- noch weidgerecht:

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  • Bei der Baujagd sowohl am Naturbau als auch am Kunstbau werden bisweilen erhebliche Verletzungen [1], also Schmerzen und Leiden sowohl bei dem Fuchs oder Dachs, als auch bei dem in den Bau vordringenden Hund in Kauf genommen.  Das tierschutzrechtliche Gebot zur größtmöglichen Schmerzvermeidung ist demnach nicht erfüllt. Ein jägerisches Verhalten, welches unnötige, vermeidbare Schmerzen und Leiden zulässt, ist nach allgemein anerkannter Ansicht jagdethisch abzulehnen und damit nicht weidgerecht [2]|[3].

  • Ein weiterer Grundsatz der Weidgerechtigkeit, gegen den die Baujagd verstößt, ist der, dem bejagten Tier im Rahmen des Zwecks und Zieles der Jagd ein Maximum an Chancen zu lassen. [4] Das ist aus mehreren Gründen nicht gegeben, zum einen werden in der Regel sämtliche (offenen) Ausgänge des Fuchsbaus bei der Baujagd von den mit Flinten wartenden Jägern kontrolliert, so dass die Chance des flüchtenden Fuchses, nicht erlegt zu werden, ausgesprochen gering ist. Zum anderen hat eine hochträchtige Fähe aufgrund ihrer Physiognomie gar nicht die Chance, den Jägern zu entkommen.

  • Die Baujagd ist für die betroffenen Füchse mit langanhaltenden, erheblichen Ängsten und somit Leid verbunden, weil sie an dem Ort attackiert werden, wo sie ihre Jungen zur Welt bringen, an den sie sich zurückziehen und in den kein natürlicher Feind eindringt.[5]

 

Weitere Informationen:

 

Quellenangaben:

[1] Schott F., Der Dachshund oder Teckel, in: Schmid Gottfried (Hrsg.), Die Jagd in der Schweiz – Band II, Genf/Winterthur 1952 75-80

[2] DJV-Position zur Weidgerechtigkeit 2000

[3] OLG Koblenz RdL 1984, 94; Mitzschler/Schäfer BJagdG § 1 Rdnr 45

[4] OLG Koblenz Fn 3

[5] SWILD – Stadtökologie, Wildtierforschung, Kommunikation: Eine Beurteilung der Baujagd aus wildtierbiologischer und verhaltensbiologischer Sicht (2009)

Aussichtslos: Die Angst des Fuchses in der Schliefanlage

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In Deutschland gibt es etwa 100 Teckel- oder Terrier-Clubs, die Jägern sogenannte Schliefanlagen zur Verfügung stellen. Das sind enge, manchmal verzweigte künstliche Tunnelsysteme, die für Übungszwecke einen Fuchsbau simulieren sollen. Sie dienen der Prüfung entsprechend geeigneter Jagdhunde zu Bauhunden. Aufgabe des Jagdhundes ist es, den Fuchs, der in einem sogenannten Kessel am Ende des Tunnelsystems eingesperrt ist, aufzuspüren und einige Minuten lang zu verbellen. Diese Prozedur ist für den Fuchs mit erheblichen, langanhaltenden Leiden verbunden, wie Dr. Martin Steverding, stellvertretender Vorsitzender Wildtierschutz Deutschland, im nachfolgenden Video erläutert:

 

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Weitere Informationen zu Schliefanlagen und zum Leid der Füchse während der Hundeübungen:

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Nicht tierschutzgerechte Unterbringung von Ausbildungsfüchsen in Teckel- und Terrier-Clubs

"Gestank kommt dem Besucher entgegen, der sich dem viel zu kleinen Fuchszwinger auf der Hundeanlage des Foxterrier Clubs Klein-Auheim e.V. bei Hanau nähert. Seit Tagen scheint der Kot der auf nacktem Betonboden verharrenden Füchse nicht beseitigt worden zu sein. Außerhalb der Umzäunung des Geländes verwest ein von Maden übersäter Fuchskadaver, Tierknochen liegen herum. Der Fuchs wird hier gehalten, um im vorhandenen Tunnelsystem (Schliefanlage) kurzbeinige Terrier auf die Baujagd vorzubereiten." So zeigte sich im Winter 2022/23 die Unterbringung von zwei Füchsen in der Nähe von Hanau (Hessen).

 

Die Unterbringung von Füchsen ist in den meisten der etwa 100 Haltungen für die Ausbildung von Jagdhunden viel zu klein und völlig ungenügend hinsichtlich der geforderten Tierschutz-Mindeststandards. Seither setzen wir uns dafür ein, dass wenigstens die Haltung dem Standard des sogenannten Säugetiergutachtens entspricht. Letztlich ist das aber unbefriedigend, weil auch auf 80 qm zwei Füchsen, die in der Natur viele Hektar große Reviere nutzen, keineswegs gedient ist. Häufig entwickeln sie in der Gefangenschaft Bewegungsstereotypen. Sie laufen zum Beispiel immer im Kreis oder am Gitter hin und her. Es wird Zeit, dass die Baujagd und die Ausbildung von Jagdhunden mit lebenden Füchsen verboten wird.

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