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Sie unterzeichnen dafür, dass Landwirte gesetzlich verpflichtet werden, vor jeder Mahd Drohnenpiloten für die Rehkitzrettung einzusetzen.

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Unsere Forderungen zur Rehkitzrettung:

  • Keine Mahd ohne vorherige Drohnensuche

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  • gesetzliche Regelung mit Definition der Mindestanforderungen für die Rehkitzrettung

Herr Minister Rainer, stoppen Sie das brutale Rehkitz-Schreddern!

Die Petition richtet sich an Bundeslandwirtschaftsminister Rainer, an die Agrarministerkonferenz (AMK) und an Bundesumweltminister Schneider.

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Begründung

 

Stoppt das brutale Rehkitz-Schreddern!

 

Wildtierschutz Deutschland fordert die Verpflichtung zur Absuche der Mähfläche mit Drohne vor der Mahd!

Die Art der Absuche muss genau definiert werden, damit nur der zuverlässige Wärmebild-Drohnen-Einsatz als sichere Absuch-Methode zur Wildtierrettung per Gesetz bzw. Verordnung festgelegt wird!

 

Jedes Jahr werden tausende Rehkitze, aber auch Junghasen und Wiesenbrüter (darunter Vögel im Sinne des Art. 1 der EU-Vogelschutzrichtlinie) durch die Mahd schwer verletzt und getötet.

 

Dieser Tod ist äußerst qualvoll, weil er erst langsam eintritt und den Jungtieren bei lebendigem Leib und vollem Bewusstsein, z.B. durch Kreiselmähwerke, die Gliedmaßen amputiert oder Körperteile nur fast abgetrennt werden. Derartige Methoden sind weder beim Schlachten von sogenannten Nutztieren legal noch bei der Jagd.

 

Der erste, zweite, dritte und vierte Schnitt von Grünland, und auch der Schnitt zur Gewinnung von Rohstoffen (z.B. Biogasanlagen) oder anderen Futtermitteln fällt in die Setzzeit der Rehe (April bis August, Hauptsetzzeit Mai und Juni) die ihren Nachwuchs in Wiesen und landwirtschaftlichen Nutzflächen gebären und dort ablegen, während sie auf Futtersuche sind.

 

Rechtlich ist die für die Mahd verantwortliche Person verpflichtet, vor dem Schnitt die betreffende Fläche abzusuchen. Weil bisher die Art der Absuche nicht näher definiert ist oder gar unterlassen wird, kommt es jährlich zu zahlreichen Fällen, von denen nur ein Bruchteil öffentlich wird. Die mangelnde Kontrolle zur Einhaltung der geltenden Gesetze führt während der Mäharbeiten zu zahlreichen Straftaten, denn es ist verboten, einem Wirbeltier ohne vernünftigen Grund Schmerzen und anhaltende Leiden zuzufügen oder es zu töten.

 

Als weitere Auswirkung einer nicht erfolgten Absuche kann außerdem Botulismus in Rinderbeständen auftreten, denen die mit Tierkadavern verunreinigte Silage verfüttert wird.

 

Landwirte und Landwirtinnen, die eine professionelle Absuche und Wildtierrettung vor ihrer Mahd durchführen, übernehmen damit Verantwortung für die heimischen Wiesenbewohner. All jenen, die diese aufwändige und wichtige Arbeit bereits machen, gilt unser ausdrücklicher Dank!

Das Staatsziel Tierschutz im Grundgesetz in Art. 20 a unterstreicht unsere Forderung, bei der Mahd funktionierende Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

 

Gemäß Tierschutzgesetz ist es verboten, einem Wirbeltier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen. Die Tötung eines Wirbeltieres stellt § 17 Nr. 1 TierSchG für den Fall unter Strafe, dass die Tötung ohne vernünftigen Grund erfolgt. Das Tierschutzgesetz sieht in diesem Fall eine Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe vor.

 

Mangelnde Organisation und mangelnde Kommunikationsbereitschaft von Landwirtschaftsmitarbeitenden zur Zusammenarbeit mit Drohnenteams zur Kitzrettung sind kein vernünftiger Grund um ein Wirbeltier unter enormen, folterartigen und vermeidbaren Schmerzen brutal und sinnlos zu verstümmeln!

 

Die Erhaltung eines gesunden, artenreichen Wildbestands ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, von der auch Landwirte und Landwirtinnen nicht entbunden sind. Als Grundbesitzende bzw. Pächter haben sie eine Hegeverpflichtung, ebenso wie Jagdpächter und Jagdpächterinnen.

 

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Drohnentechnik mit Wärmebild weiterentwickelt und ist, korrekt und zur passenden Tageszeit professionell durchgeführt, eine zuverlässige Methode zum Auffinden versteckter Wildtiere in Wiesen. Diese Methode ermöglicht es, reglose und perfekt getarnte Jungtiere im hohen Gras zu finden. Zum Einsatz von professionellen Drohnen mit Wärmebild gehört auch das Verfolgen des Bildschirms bestenfalls nach dem Vier-Augen-Prinzip.

 

Die veraltete und ungenaue Methode des Durchgehens mit Hund ist als Einzelmaßnahme untauglich, denn einem Hund ist es kaum möglich, ein frisch gesetztes Kitz zu wittern: In den ersten zwei Lebenswochen überleben Kitze durch einen Duck-Reflex und weil sie noch nicht über Eigengeruch verfügen. Beim Herannahen von Gefahr drücken sie sich flach und bewegungslos auf den Boden. So sind Rehkitze vor Fressfeinden geschützt, nicht aber vor herannahenden Maschinen mit hoher Arbeitsgeschwindigkeit. Im hohen Gras vor dem ersten oder zweiten Schnitt ist ein geducktes Kitz oder ein regloser Junghase nicht sichtbar, selbst wenn man direkt davorsteht.

 

Bei Kitzen, die älter als zwei Wochen sind, besteht das Risiko, dass sie trotz ihres entwickelten Fluchtinstinkts vom Mähwerk erfasst werden, weil sich die Fahrzeuge so schnell nähern, dass die Tiere sie zu spät bemerken, um noch flüchten zu können. (1) Gleiches gilt auch für adulte Tiere, die im Gras ruhen und dort versteckt sind, aber auch selbst weniger Sicht haben. Wenn eine Fläche nicht vorher abgesucht wird, können auch ausgewachsene Tiere von schnell fahrenden Mähfahrzeugen schwer verletzt werden, weil sie die Gefahr nicht rechtzeitig bemerken.(2)

 

Das bei der Mahd ohne die entsprechenden Vorkehrungen vorsätzlich in Kauf genommene massive Tierleid muss verhindert werden. Dafür sollten alle Betroffenen aus Landwirtschaft, Jagd und Tierschutz unabhängig von sonstigen Interessensunterschieden zusammenarbeiten und sich innerhalb der bestehenden regionalen Kitzretter-Teams verständigen. Die technischen Entwicklungen ermöglichen sichere Ergebnisse und einfache Kommunikationswege, so dass es selbst relativ kurzfristig möglich ist, motivierte Kitzrettungs-Teams für einen Einsatz zu bekommen, um zu verhindern, dass nach einer Mahd Wiesen als Schlachtfelder zurückbleiben. Diese Verantwortung tragen wir alle für unsere Wildtiere.

 

(1) https://www.lfl.bayern.de/ilt/pflanzenbau/gruenland/205793/index.php

(2) https://www.wildes-bayern.de/blutiger-tierschutz-skandal-im-kreis-rottal-inn/

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