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Suchergebnisse Wildtierschutz Deutschland - Hobbyjagd abschaffen

68 Ergebnisse gefunden für „“

  • Wildtierschutz Deutschland | Pate für eine Wildtierstation

    Mit dieser Spende ermöglichen Sie den Weiterbetrieb der Wildtierstation Hünfelden Die Wildtierstation Hünfelden in Hessen steht vor der Entscheidung zu schließen oder genügend Tierfreunde zu finden, die die Weiterführung der für den Tierschutz von Wildtieren so wichtigen Station ermöglichen. Dauerspenden können jederzeit z.B. per E-Mail gekündigt werden. Spendenquittungen stellen wir im Januar des Folgejahres aus. ​ Herzlichst, Ihr Lovis Kauertz (Vorsitzender) nach oben Spenden Sie jetzt – Sie haben viele gute Gründe: ​ Wildtierschutz Deutschland e.V. ist eine gemeinnützige Tier- und Naturschutzorganisation. Spenden können von der Steuer abgesetzt werden. Tierschutzarbeit funktioniert nur mit Spenden. Ihre Spende ermöglicht die Fortführung der Wildtierstation Hünfelden. Im Januar des Folgejahres erhalten Sie automatisch Ihre Spendenquittung Das sagen unsere Förderer: Regina J. Ich freue mich immer, wenn ich Füchse sehe, es sind wunderbare Tiere. Herzlichen Dank, dass Sie Füchse aufnehmen, versorgen und wieder auswildern! Alles Gute für Ihre wichtige Arbeit! ​ Claudia R. Ich hoffe, dass diese wundervollen Tiere endlich nicht mehr für die Mordlust irgendwelcher empathieloser Hobbyjäger herhalten müssen. Der Terror in unseren Wäldern ist eine Schande und jeder Mensch, der sich um ein bedürftiges (Wild-)Tier kümmert, ist so wertvoll in dieser grausamen, immer kälter werdenden Welt. Herzlichen Dank dafür! ​ Konrad B. Tierschutz ist ein Zeichen von Menschlichkeit. Wenn wir es nicht tun, wer soll es denn sonst tun?

  • Baujagd abschaffen | Petition unterzeichnen

    Kein Jagdhunde-Training mit lebenden Füchsen – Verbot der tierschutzwidrigen Baujagd Bitte zeichnen Sie diese wichtige Petition und unterstützen Sie unsere Kampagne Unsere Forderungen: ​ ​Wir lehnen die vergnügungsorientierte Hobbyjagd grundsätzlich ab. Dass es auch ohne geht, zeigen seit 1974 der Kanton Genf in der Schweiz und seit 2015 das Fuchsjagd freie Luxemburg. Besonders tierschutzwidrig sind die Jagd im und am Bau trächtiger Füchse und das dazu als erforderlich erachtete Jagdhunde-Training mit lebenden Füchsen. Deshalb fordern wir: ​ Keine Jagd auf Fuchs und Dachs an ihren Rückzugsorten im Fuchs- oder Dachsbau ​ Kein Training von Jagdhunden mit lebenden Füchsen in Schliefanlagen ​ Petition unterstützen: Per Lastschrift oder Paypal spenden Adressaten dieser Petition Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und für die Jagd zuständigen Minister und Ministerinnen in den Bundesländern. Baujagd und Schliefanlagen: Erlaubt, aber rechtswidrig ​ Ausgerüstet sind sie mit Spaten, Fuchszange, Notfallapotheke, dem kurzbeinigen, raubwildscharfen Bauhund und ihren Flinten. Meist macht diese Art von Jägern sich in den Wintermonaten bis Ende Februar auf den Weg, um Füchse zu töten, die zu dieser Jahreszeit häufig in ihrem Bau Schutz vor der Witterung oder Feinden suchen. Immer wieder kommt es vor, dass dann auch schon Welpen geboren sind. … Hier erläutern wir ausführlich, wie die Baujagd funktioniert und was Schliefanlagen sind . ​ Warnung : Dieses Baujagd-Video der französischen Tierschutzorganisation ASPAS zeigt ab Sekunde 20 die ganze Brutalität der Fuchsjagd und ist insbesondere für Menschen, die solche Szenen nicht schnell verarbeiten, nicht zu empfehlen. Begründung ​ Bei der Baujagd werden sogenannte Bau- bzw. Erdhunde, meist Teckel oder Terrier, in Fuchs- oder Dachsbaue geschickt, um die darin befindlichen Wildtiere herauszutreiben. Die draußen positionierten Jäger versuchen dann, die flüchtenden Tiere zu erschießen. Die Baujagd findet meist während der Paarungszeit der Füchse zwischen Dezember und Februar statt. Während dieser Zeit suchen die Fähen (weibliche Füchse) den Bau auf, um dort ihre Welpen zu bekommen und aufzuziehen. Die meisten Jungtiere kommen zwischen März und April zur Welt. Geburten schon im Januar und Februar werden – wahrscheinlich aufgrund der wärmeren Winter – immer häufiger gemeldet. Die Baujagd ist u.a. aus den folgenden Gründen weder tierschutz- noch weidgerecht: ​ Bei der Baujagd sowohl am Naturbau als auch am Kunstbau werden bisweilen erhebliche Verletzungen [1], also Schmerzen und Leiden sowohl bei dem Fuchs oder Dachs, als auch bei dem in den Bau vordringenden Hund in Kauf genommen. Das tierschutzrechtliche Gebot zur größtmöglichen Schmerzvermeidung ist demnach nicht erfüllt. Ein jägerisches Verhalten, welches unnötige, vermeidbare Schmerzen und Leiden zulässt, ist nach allgemein anerkannter Ansicht jagdethisch abzulehnen und damit nicht weidgerecht [2]|[3]. Ein weiterer Grundsatz der Weidgerechtigkeit, gegen den die Baujagd verstößt, ist der, dem bejagten Tier im Rahmen des Zwecks und Zieles der Jagd ein Maximum an Chancen zu lassen. [4] Das ist aus mehreren Gründen nicht gegeben, zum einen werden in der Regel sämtliche (offenen) Ausgänge des Fuchsbaus bei der Baujagd von den mit Flinten wartenden Jägern kontrolliert, so dass die Chance des flüchtenden Fuchses, nicht erlegt zu werden, ausgesprochen gering ist. Zum anderen hat eine hochträchtige Fähe aufgrund ihrer Physiognomie gar nicht die Chance, den Jägern zu entkommen. Die Baujagd ist für die betroffenen Füchse mit langanhaltenden, erheblichen Ängsten und somit Leid verbunden, weil sie an dem Ort attackiert werden, wo sie ihre Jungen zur Welt bringen, an den sie sich zurückziehen und in den kein natürlicher Feind eindringt.[5] Weitere Informationen: Ba ujagd und Schliefanlagen: Erlaubt, aber rechtswidrig Die Baujagd ist auch am Kunstbau nicht tierschutzkonform Baujagd: Rechtswidrig und ineffizient Quellenangaben: [1] Schott F., Der Dachshund oder Teckel, in: Schmid Gottfried (Hrsg.), Die Jagd in der Schweiz – Band II, Genf/Winterthur 1952 75-80 [2] DJV-Position zur Weidgerechtigkeit 2000 [3] OLG Koblenz RdL 1984, 94; Mitzschler/Schäfer BJagdG § 1 Rdnr 45 [4] OLG Koblenz Fn 3 [5] SWILD – Stadtökologie, Wildtierforschung, Kommunikation: Eine Beurteilung der Baujagd aus wildtierbiologischer und verhaltensbiologischer Sicht (2009) Aussichtslos: Die Angst des Fuchses in der Schliefanlage ​ In Deutschland gibt es etwa 100 Teckel- oder Terrier-Clubs, die Jägern sogenannte Schliefanlagen zur Verfügung stellen. Das sind enge, manchmal verzweigte künstliche Tunnelsysteme, die für Übungszwecke einen Fuchsbau simulieren sollen. Sie dienen der Prüfung entsprechend geeigneter Jagdhunde zu Bauhunden. Aufgabe des Jagdhundes ist es, den Fuchs, der in einem sogenannten Kessel am Ende des Tunnelsystems eingesperrt ist, aufzuspüren und einige Minuten lang zu verbellen. Diese Prozedur ist für den Fuchs mit erheblichen, langanhaltenden Leiden verbunden, wie Dr. Martin Steverding, stellvertretender Vorsitzender Wildtierschutz Deutschland, im nachfolgenden Video erläutert: ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ Weitere Informationen zu Schliefanlagen und zum Leid der Füchse während der Hundeübungen: Baujagd und Schliefanlagen: Erlaubt, aber rechtswidrig Aussichtslos: Die Angst des Fuchses in der Schliefanlage Patt, DJGT (2019) Tierschutzrechtliche Unzulässigkeit von Schliefanlagen ​ Nicht tierschutzgerechte Unterbringung von Ausbildungsfüchsen in Teckel- und Terrier-Clubs "Gestank kommt dem Besucher entgegen, der sich dem viel zu kleinen Fuchszwinger auf der Hundeanlage des Foxterrier Clubs Klein-Auheim e.V. bei Hanau nähert. Seit Tagen scheint der Kot der auf nacktem Betonboden verharrenden Füchse nicht beseitigt worden zu sein. Außerhalb der Umzäunung des Geländes verwest ein von Maden übersäter Fuchskadaver, Tierknochen liegen herum. Der Fuchs wird hier gehalten, um im vorhandenen Tunnelsystem (Schliefanlage) kurzbeinige Terrier auf die Baujagd vorzubereiten." So zeigte sich im Winter 2022/23 die Unterbringung von zwei Füchsen in der Nähe von Hanau (Hessen). Die Unterbringung von Füchsen ist in den meisten der etwa 100 Haltungen für die Ausbildung von Jagdhunden viel zu klein und völlig ungenügend hinsichtlich der geforderten Tierschutz-Mindeststandards. Seither setzen wir uns dafür ein, dass wenigstens die Haltung dem Standard des sogenannten Säugetiergutachtens entspricht. Letztlich ist das aber unbefriedigend, weil auch auf 80 qm zwei Füchsen, die in der Natur viele Hektar große Reviere nutzen, keineswegs gedient ist. Häufig entwickeln sie in der Gefangenschaft Bewegungsstereotypen. Sie laufen zum Beispiel immer im Kreis oder am Gitter hin und her. Es wird Zeit, dass die Baujagd und die Ausbildung von Jagdhunden mit lebenden Füchsen verboten wird. ​ ​

  • ASP-Schutzzaun im Odertal Nationalpark

    Klage gegen den Landkreis Uckermark Keine Zäune im Nationalpark Unteres Odertal Der Landkreis Uckermark hat im Nationalpark Unteres Odertal u.E. rechtswidrig einen Zaun gegen die durch Wildschweine übertragene Afrikanische Schweinepest gebaut. Bei Hochwasser haben Rehe, Hirsche, Feldhasen und viele streng geschützte Tiere keine Möglichkeit zu entkommen - sie ertrinken oder sterben an Erschöpfung. Der Zaun verhindert auch den Wechsel zwischen den jahreszeitlich unterschiedlichen Lebensräumen. Seit Januar 2022 haben wir uns in dieser Sache an die EU gewandt und klagen seitdem vor den Gerichten in Potsdam. In einem ersten Beschluss wurde im November 2022 unserem Antrag auf einstweilige Verfügung nicht stattgegeben. Ein Abweisung unserer unverzüglichen Beschwerde kam erst im Dezember 2023. Jetzt sollte dem Hauptverfahren gegen den Landkreis Uckermark nichts mehr im Wege stehen. Bitte unterstützen Sie unser Anliegen, um zahlreichen Wildtieren zu helfen, die Artenvielfalt im Nationalpark zu erhalten und einen erfolgreichen Präzedenzfall zu schaffen. Herzlichst, Ihr Lovis Kauertz Wildtierschutz Deutschland e.V. Spenden Sie jetzt – Sie haben viele gute Gründe: ​ Wildtierschutz Deutschland e.V. ist eine gemeinnützige Tier- und Naturschutzorganisation Spenden können von der Steuer abgesetzt werden. Sie spenden für in Not geratene Wildtiere in der Uckermark und für den Erhalt der Artenvielfalt im Nationalpark Unteres Odertal. Spendenquittung automatis ch im Januar des Folgejahres Das sagen unsere Förderer: ​ Petra S. Die Tiere brauchen unsere Hilfe und Menschen, die sich für andere Lebewesen einsetzen, müssen unterstützt werden! ​ Konrad B. Tierschutz ist ein Zeichen von Menschlichkeit. Wenn wir es nicht tun, wer soll es denn sonst tun? ​ Daniel P. Sehr gute Projekte, welche man unbedingt unterstützen sollte! ​ Karl T. Eine schöne Idee, um zunehmend bedrohten Wildtieren zu helfen!

  • Wildtierschutz Deutschland e.V. | Rheinland-Pfalz

    Kritische Beiträge zur Jagd ... und mehr in Rheinland-Pfalz Aktuelles zu Wildtieren, Jagd und Naturschutz von Wildtierschutz Deutschland e.V. - Rheinland-Pfalz 27. November: Im westlichen Hunsrück in Rheinland-Pfalz ist erstmals ein mit hoher Wahrscheinlichkeit sesshafter Wolf nachgewiesen worden. Der Wolfsrüde stammt aus dem Hohen Venn (Belgien). Damit wurde nun auch nach Westerwald, Eifel-West und Taunus ein viertes Präventionsgebiet ausgewiesen. Rheinland-Pfalz fördert in seinen Präventionsgebieten Wolfsschutzzäune zu 100 Prozent. Weitere Informationen beim Koordinationszentrum Luchs und Wolf (KLUWO) veröffentlicht (https://fawf.wald.rlp.de/kluwo ). 19. Oktober: Der Regierungsentwurf zur Novellierung des Landesjagdgesetzes Rheinland-Pfalz ist weit davon entfernt modern zu sein. Er bedient die Partikularinteressen von Forst- und Jagdpartie. Die wenigen Änderungen hinsichtlich des Tierschutzes sind zwar zu begrüßen, werden aber den gesellschaftlichen Forderung nach mehr Tierschutz auch bei der Jagd nicht gerecht. Lesen Sie unsere Stellungnahme. 27. September: Die Fuchsjagd taugt offensichtlich nicht einmal im Hinblick auf die Entwicklung der jagdbaren Tierarten Rebhuhn und Feldhase. Dennoch hält Katrin Eder, Umweltministerin in Rheinland-Pfalz die Vergnügungsjagd für erforderlich, um Ökosysteme zu unterstützen. Das aus dem Mund einer für den Naturschutz verantwortlichen Ministerin halten wir für mehr als irritierend: Offener Brief an Ministerin Katrin Eder 23. August: In Mainz berichtet Landesumweltministerin Kathrin Eder wie Herdenschutz in Rheinland-Pfalz erfolgreich zum Rückgang von Weidetierrissen durch Wölfe geführt hat. Hauptpräventionsmaßnahme ist der Schutz durch wolfsabweisende Zäune. Herdenschutzhunde werden eher selten angefragt. 21. März Fuchsjagd ökologisch und epidemiologisch nicht nützlich Ausführungen zur Fuchsjagd - Fortsetzung unseres Beitrags Nachtjagdtechnik Hören | Es gibt unseres Wissens weder auf Landes- noch auf... 17. März Fressen Rehe den Lebensraum Wald auf? Hören | Es gibt keinen „Wald-Wild-Konflikt“, sondern einen Zielkonflikt verschiedener Interessengruppen. Dabei geht es einem Großteil... 7. März Neuer Infodienst Wildtiere für politische Entscheidungsträger Hören | Gemeinsam mit dem Bund gegen Missbrauch der Tiere, der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht und dem... 11. Dez. 2023 Baujagd: Rechtswidrig und ineffizient Petition: Tierquälerische Baujagd und Jagdhundeausbildung mit lebenden Füchsen (mit vielen weiterführenden Links) Hören - Am Beispiel... 26. Okt. 2023 Das Mauswiesel - Hermännchen ist der Kleinste der Marderartigen Hören - Großartige Erlebnisse spielen sich manchmal direkt vorm Fenster ab, so auch an einem Vormittag im Juli, als ich aus den... 19. Okt. 2023 Novellierung Jagdgesetz Rheinland-Pfalz - Stellungnahme Wildtierschutz Deutschland Hören - Der Regierungsentwurf zum Landesjagdgesetz wurde von Anbeginn sehr kontrovers diskutiert. Für die Jägerschaft gehört er "in die... 26. Sept. 2023 Fuchsjagd im Jagdgesetz Rheinland-Pfalz: Offener Brief an Umweltministerin Eder Hören - In Rheinland-Pfalz soll es ab 2025 ein neues Jagdgesetz geben. Der Regierungsentwurf dazu ist bei den unterschiedlichen... 14. Sept. 2023 Wald vor Wild: Greenwashing der Holzindustrie? Hören - Zweifellos ist der Schutz des Klimas eine der wichtigsten Aufgaben unserer Gesellschaft. Sie sollte möglichst wirksam und zügig... 22. August: Der Regierungsentwurf zum neuen Landesjagdgesetz Rheinland-Pfalz ist nicht verfassungskonform . Anstatt eine Verhältnismäßigkeit zwischen Eigentum, Umwelt und Tierschutz zu schaffen, werden Nutzungsrecht (Eigentum) und Vegetation (Bäume, Umwelt) über den Tierschutz gestellt. Zu diesem Ergebnis kommen wir in einer aktuellen Stellungnahme. 21. August: Während mit anderen Tierschutznormen gebrochen wird, nimmt sich der Regierungsentwurf zum neuen Landesjagdgesetz Rheinland-Pfalz nur halbherzig der nicht tierschutzkonformen Baujagd an: Während die Jagd an den Naturbauen von Fuchs und Dachs künftig nicht mehr erlaubt sein soll, wird am künstlich errichteten Fuchsbau die Jagd weiterhin erlaubt sein.

  • Nachhaltig spenden: Projekte für Wildtiere in Not

    Projekte zum Schutz von Wildtieren in Deutschland Wildtierschutz Deutschland e.V. unterstützt Auffangstationen und Pflegestellen für Wildtiere und setzt sich für die Abschaffung der Hobbyjagd ein. Spenden sind absetzbar. Fuchsstationen Marderhilfe Fuchs-Hilfe Gnadenhöfe Igelstationen Sinnvoll fördern Fuchs Fuchsauffangstationen In Deutschland werden jedes Jahr etwa eine halbe Million Rotfüchse erschossen. Wildtierschutz Deutschland setzt sich für verwaiste und in Not geratene Füchse ein und dafür, dass die Fuchsjagd in Deutschland abgeschafft wird. ​ Die ersten Fuchswelpen werden meist ab März, April in von uns geförderten Auffangstationen abgegeben. Dort werden sie in großen Freigehegen aufgepäppelt, tierärztlich versorgt und auf die Auswilderung im Herbst vorbereitet. Das Nahrungsspektrum unserer Füchse reicht übrigens vom Stiefmütterchenkraut über Eintagsküken und Taubeneier bis zum Hundefutter. Sinnvoll fördern Das sagen unsere Förderer zum Schutz der Füchse: ​ Anja H.: Wildtierschutz Deutschland setzt sich für den Schutz unserer Füchse ein und deshalb helfe ich von Herzen gern! Benita K. : Da wir selbst gerade einen kleinen Fuchs bis zu seiner Auswilderung beherbergen, liegt es mir sehr am Herzen, Organisationen wie diese zu unterstützen und mit einem kleinen Beitrag dazu beizutragen, dass sich die Bedingungen für Füchse verbessern! Ernest G.: Auch wenn dieses Projekt nur kleine Schritte ermöglicht, so ist es doch ein Anfang. Meine Hochachtung für die Aktiven, die hier mit Ihrem Zeiteinsatz eine leider doch noch so notwendige Arbeit leisten! Marder und Artverwandte Unsere Spezialisten sehen ihre Aufgabe darin, von der Aufzucht bis zur Auswilderung zu beraten, so dass verwaiste oder verletzte Marder, Mauswiesel und andere Marderartige eine zweite Chance bekommen, gesund und erfolgreich in die Natur entlassen zu werden. Viele Tiere werden durch das Hilfsnetz aufgenommen, großgezogen, ausgewildert. Es gibt allerdings keine öffentliche Institution, welche die Kosten für tierärztliche Betreuung, Medikamente, manchmal Operationen, für Futter, Einstreu, Gehegebau, Fahrtkosten und vieles mehr trägt. Deshalb sind die Marder auch auf Ihre Unterstützung angewiesen. ​ Bild: Detlef Hinrichs Sinnvoll fördern Das sagen die Fördermitglieder von Wildtierschutz Deutschland e.V. ​ Toni B.: eine sehr gute und wichtige Einrichtung, die man in allen Bereichen unterstützen sollte. Danke und beste Wünsche. Andreas B. : Leider gibt es viel zu wenige Organisationen, welche sich um die kleinen Wildtiere kümmern, es zählen nur Konsum und Wirtschaftswachstum, ich unterstütze solche Organisationen gerne und danke, dass es euch gibt. Barbara S.: Danke für alles, was Sie für Wildtiere tun und gegen die Barbarei der Hobbyjagd (und ihrer Folgen) durch Menschen! Yvonne Carina H.: Ich spende gern für den Tierschutz. Auch kleine Beträge helfen schon. Wenn jeder einen kleinen Betrag spendet, kommt viel zusammen und den Tieren ist sehr viel geholfen. ​ Tieroase Stefanshof - Lebenshof Sinnvoll fördern In der Tier-Oase leben weit über 100 Tiere: Vögel, Kaninchen, Ziegen, Hühner, Schafe, Ponys, zwei junge Rinder, Pferde, Esel, mehrere Hunde und noch mehr Katzen. Rund um die Uhr sorgen sich darum Helga, Pferdewirtin und Tierpflegerin, ihr Mann Stefan, U-Bahn-Fahrer, und einige Helfer/innen. All den Tieren ist gemein, dass sich um diese niemand mehr kümmern wollte, Hunde die vor der Tötung standen, Pferde die geschlachtet werden sollten, Kälber aus miserabelster Haltung. Der Lohn für all die Mühen ist die Freude mit diesen Tieren. Es gibt aber auch Rückschläge, denn bei einer so großen Zahl von Tieren hat man mit dem Tod eben häufiger zu tun. Zum anderen wird man stetig von der Sorge ums Geld getrieben. Wildtierschutz Deutschland unterstützt diesen Gnadenhof auch deshalb, weil seine Besitzerin Jahr für Jahr Jungfüchse soweit aufpäppelt und medizinisch versorgt, dass sie in unserer Auffangstation ohne weitere Rundum-Pflege zurechtkommen. Das sagen unsere Förderer: ​ Sitgler, K.: Helga und Stefan Weiß von der Tieroase sind für mich meine täglichen Helden des Alltags, aber vor allem für jedes Tier! Mein Geld ist genau da wo es gebraucht wird und wird ausschließlich für die Tiere hergenommen. Also lasst uns was Gutes tun. Anonym: Ich liebe euch, good job! Yvonne Carina H.: Ich spende gern, da ich weiß, dass mit meiner Hilfe vielen Tieren ein schönes neues Zuhause gegeben werden kann. Daniel P.: Eine super Aktion, die ich sehr gerne unterstütze und zwar ganz besonders auch deswegen, weil in der Tier-Oase Stefanshof auch Füchse willkommen sind, die völlig zu Unrecht bei vielen Menschen leider ein eher schlechtes Image haben. Anonym: Uns allen geht es doch so gut, dass man hier mit gutem Gewissen etwas an die Schwächsten zurück geben kann!! Vielen Dank für Ihre aufopfernde Arbeit! Igel und andere Wildtiere In manchen Stationen überwintern wir jedes Jahr ca. 150 bis 200 Igel, die entweder zu Beginn des Winterschlafs im November nicht ihr Idealgewicht von ca. 700 g haben oder die krank oder verletzt sind. Besonders in milden Wintern kommt es immer wieder vor, dass die Tiere während des Winterschlafes aufwachen, was für sie enorm kräftezehrend ist. Die haben dann unsere besondere Aufmerksamkeit. Einige wenige Igel können wir aufgrund ihrer Verletzungen nicht mehr auswildern, sie haben dann bis an ihr Lebensende ein artgerechtes Zuhause in sicherer Umgebung. ​ Von uns unterstützte Igelpflegestellen bieten oft auch vielen anderen Tieren eine vorübergehende Heimstatt. Von Eichhörnchen über Greifvögel bis hin zum Reh findet man immer mal wieder einen Überraschungsgast. ​ ​ ​ ​ Sinnvoll fördern Das sagen unsere Förderer: Johann K.: Tolles Projekt! Sollte finanziell viel mehr unterstützt werden! Werbung dafür machen! Lucas A.: Tolle Aktion!!! Und in Anbetracht der Tatsache, wieviele totgefahrenen Igel ich Jahr für Jahr auf den Staßen sehen muss und mich über die Ignoranz und Dummheit der vielen Autofahrer (bin selber sportlicher Autofahrer, achte jedoch vor allem bei Dämmerung und in der Nacht aktiv auf Wildtiere auf den Straßen, passe meine Geschwindigkeit an und lese regelmäßig Igel, Kröten und Frösche auf um sie in Sicherheit zu bringen, eine vorbildliche Aktion! Anonym: Ich spende, so oft ich kann, eine kleine Summe für Wildtierschutz Deutschland. Das tut mir nicht weh und den Tieren wird auf gute Art geholfen! Ich versorge selber 3 -4 Füchse, 2 Igel und noch ein paar andere Tierchen mit Futter und Medizin und führe einen zähen, traurigen Kampf gegen die Jäger - aber aufgeben ist keine Option. Deswegen ist es wichtig, Tierauffangstationen finanziell zu unterstützen und mit Informationen auf sie aufmerksam zu machen! Flocke: Alles Gute für Eure Pfleglinge! Ich habe momentan auch ein Igelchen und weiß, was ihr da bei 200 Igeln leistet. Waschbären Shenzi und Ed Eigentlich sollten Shenzi und Ed, nachdem Dani sie aufgenommen hat, in ein Waschbärengehege vermittelt werden. Doch daraus ist nichts geworden - die meisten bestehenden Anlagen sind belegt. Also musste ein neues Gehege her. Gesagt, getan: Säugetiergutachten geprüft, Baugenehmigung, Genehmigung von der Unteren Naturschutzbehörde und vom Veterinäramt erhalten. Viel Geld investiert. Jetzt sind sie da. Und total süß. ​ Viele Waschbären-Kinder werden verwaist aufgefunden, weil die Eltern zu früh oder ohne Rücksicht auf den Nachwuchs bejagt wurden. Fördern Sie uns mit einer regelmäßigen Spende - damit wir Shenzi und Ed und anderen Waschbären auch in Gefangenschaft ein schönes Leben zu ermöglichen können. Sinnvoll fördern Sinnvoll fördern Fuchs-Hilfe - Beratung, Vermittlung von Füchsen und Wissenswertes Die Fuchs-Hilfe ist eine Organisation, die über ein bundesweites Netzwerk aus fuchskundigen Beratungs- und Pflegestellen, Tierarztpraxen u.a. in Not geratenen Füchsen hilft. Darüber hinaus gibt es Informationen hinsichtlich des Umgangs mit auffälligen Füchsen, z.B. im eigenen Garten, auf dem Friedhof oder im Kindergarten. Ein diesbezüglicher Leitfaden würde speziell für den Einsatz bei der Polizei erarbeitet. Die Fuchs-Hilfe ist Mitglied der IGHW – Interessengemeinschaft hessischer Wildtierpfleger. Das sagen unsere Förderer: ​ G. Kelso: Wildtiere brauchen viel mehr Unterstützung, genauso wie die Wildtierauffangstationen, die ausschließlich von ehrenamtlichen Helfern betrieben werden, und von denen es viel zu wenige gibt. Darum unterstütze ich gerne die Wildtierstationen mit einer Spende. Gisela K.: Wildtiere brauchen dringend unsere Hilfe. Sie werden gnadenlos meist das ganze Jahr über gejagt, fallen dem Straßenverkehr zum Opfer und sind bedroht von der Zerstörung ihres Lebensraumes. Die Wildtierauffangstationen, die sich hauptsächlich privat finanzieren und auf ehrenamtliche Helfer angewiesen sind, brauchen dringend finanzielle Unterstützung, damit sie weiterhin das Leben von vielen Wildtieren retten können. An dieser Stelle möchte ich mich für den unermüdlichen Einsatz der Wildtierretter herzlich bedanken! Anonym: Ich bin sehr dankbar, dass es so engagierte, tierliebe Menschen gibt, die diese Aufgabe bewältigen! Ein bisschen spenden ist das mindeste was man machen kann! Danke dafür! ​ Marder Tieroase Igel Fuchshilfe

  • Wildtierschutz Deutschland | Spenden | Wildtiere | Tierschutz

    Wildtieren helfen - Hobbyjagd abschaffen Mit Ihrer Spende unterstützen Sie Wildtierstationen, die verletzte und verwaiste Wildtiere aufnehmen, versorgen wieder auswildern ... und Sie engagieren Sie sich gegen die Hobbyjagd. Jede Spende hilft den Wildtieren und unseren gemeinsamen Zielen. Mit der Förderung durch eine regelmäßige Spende ermöglichen Sie uns eine langfristige Planung. Dauerspenden können jederzeit z.B. per E-Mail gekündigt werden. Spendenquittungen stellen wir im Januar des Folgejahres aus. ​ Herzlichst, Ihr Lovis Kauertz (Vorsitzender) nach oben Spenden Sie jetzt – Sie haben viele gute Gründe: ​ Wildtierschutz Deutschland e.V. ist eine gemeinnützige Tier- und Naturschutzorganisation. Spenden können von der Steuer abgesetzt werden. Sie spenden für in Not geratene Wildt iere oder für unsere Kampagnen gegen die Hobbyjagd. Im Januar des Folgejahres erhalten Sie automatisch Ihre Spendenquittung Das sagen unsere Förderer: Regina J. Ich freue mich immer, wenn ich Füchse sehe, es sind wunderbare Tiere. Herzlichen Dank, dass Sie Füchse aufnehmen, versorgen und wieder auswildern! Alles Gute für Ihre wichtige Arbeit! ​ Claudia R. Ich hoffe, dass diese wundervollen Tiere endlich nicht mehr für die Mordlust irgendwelcher empathieloser Hobbyjäger herhalten müssen. Der Terror in unseren Wäldern ist eine Schande und jeder Mensch, der sich um ein bedürftiges (Wild-)Tier kümmert, ist so wertvoll in dieser grausamen, immer kälter werdenden Welt. Herzlichen Dank dafür! ​ Konrad B. Tierschutz ist ein Zeichen von Menschlichkeit. Wenn wir es nicht tun, wer soll es denn sonst tun?

  • Warum Wildtierschutz sich für Füchse einsetzt

    Fuchsjagd beenden! Dieses Hobby schafft Leid und keinen Artenschutz. Warum Wildtierschutz Deutschland sich für Füchse einsetzt Weit über 400.000 Füchse werden in Deutschland jedes Jahr von Jägern getötet. Der Rotfuchs ist eine der wenigen einheimischen Tierarten, die in vielen Bundesländern ganzjährig bejagt werden. Dabei sind auch besonders tierquälerische Jagdpraktiken wie die Baujagd, die Fallenjagd oder die Abrichtung von Jagdhunden an lebenden Füchsen an der Tagesordnung. Infolge fehlender oder viel zu kurzer Schonzeiten sterben viele Fuchswelpen qualvoll, weil ihre Eltern erschossen werden, oder sie werden selber bereits beim Spiel am Bau gefangen und getötet. Die Jagd kann den Fuchsbestand nicht regulieren Als Rechtfertigung für die starke Bejagung wird von vielen Jägern angeführt, man müsse die Zahl der Füchse „regulieren“, etwa, um der Ausbreitung von Krankheiten Einhalt zu gebieten oder seltene Tiere zu schützen. Tatsächlich kann man die Fuchsdichte mit jagdlichen Mitteln jedoch nicht beeinflussen: Je mehr Füchse durch Jagd oder Unfälle sterben, desto stärker steigt die Geburtenrate. Andersherum führt eine sinkende Sterblichkeit durch soziale Regulationsmechanismen der Fuchspopulationen zu weniger Nachwuchs. „Geburtenbeschränkung statt Massenelend“, kommentierte dies einst der Biologe Erik Zimen. Dass es auch ohne Fuchsjagd funktioniert, zeigt uns das Beispiel Luxemburg: Dort wird der Fuchs seit 2015 nicht mehr bejagt. Die Zahl der Füchse ist seitdem weitgehend konstant geblieben. Ebenso in den vielen deutschen Nationalparks, in denen der Fuchs nicht bejagt wird. ​ Die Zahl der Rebhühner, Feldlerchen und Feldhasen ist in den letzten Jahrzehnten nicht wegen Fuchs & Co. dramatisch zurückgegangen, sondern durch den Verlust ihrer Lebensräume und der Nahrungsgrundlagen. Studien zeigen, dass die intensive Fuchsjagd bedrohten Tierarten nicht hilft; oft zeigen sich sogar gegenteilige Effekte, etwa, weil mit der Jagd erhebliche Störungen einhergehen. Auch ist belegt, dass, wenn der Fuchs als Prädator ausfällt, kleinere Beutegreifer wie Marder oder am Ende die Wanderratte die Prädation z.B. von Vogeleiern übernimmt. Der Fuchs als Gesundheitspolizist Durch die Jagd können Tierkrankheiten wie Räude oder Staupe oder der Befall mit dem Fuchsbandwurm nicht eingedämmt werden. Im Gegenteil, erst 2017 belegte eine breit angelegte internationale Studie erneut, dass dort, wo Füchse intensiv gejagt werden, sogar mehr Füchse mit dem Fuchsbandwurm befallen sind. Die einzig wirksame Methode, den Fuchsbandwurm einzudämmen, ist die Verabreichung von entsprechenden Entwurmungsködern: Im Rahmen eines Feldversuches mit Wurmkuren am Starnberger See konnte der Befall mit dem Bandwurm sogar gegen Null gebracht werden. Vom Fuchs ausgehende Risiken für den Menschen werden infolge gezielter Panikmache seitens der Jagdverbände weit überbewertet: Deutschland gilt seit 2008 als frei von Tollwut (Ausnahme: Fledermaus); am Fuchsbandwurm erkranken jährlich etwa 30 bis 40 Personen in Deutschland – sehr viel weniger, als bei Jagdunfällen zu Schaden oder zu Tode kommen. Eine aktuelle Studie des Niederländers Tim R. Hofmeester et al. zeigt dagegen, dass Füchse das Risiko für eine Ansteckung des Menschen mit der Lyme-Borreliose reduzieren können. Ihre Aktivitäten führen offenbar dazu, dass Mäuse weniger stark von Zecken befallen sind und diese Zecken seltener Träger der Borreliose-Erreger sind. In der Tierwelt nehmen Füchse als Aasvertilger und durch die Erbeutung kranker und schwacher Tiere ohnehin eine wichtige Rolle als Gesundheitspolizist ein. Leider werden die Ökosystemleistungen des Rotfuchses sehr selten gewürdigt. Wo der Fuchs nicht bejagt wird, bleibt die Zahl der Füchse trotzdem konstant Von einer wie auch immer gearteten Notwendigkeit Füchse zu bejagen, kann also keine Rede sein. Sehr eindrucksvoll zeigen dies auch die immer zahlreicher werdenden Gebiete, in denen die Fuchsjagd bereits verboten ist. In Luxemburg etwa, wo Füchse seit 2015 nicht mehr bejagt werden, haben weder die Fuchspopulation noch die Häufigkeit von Wildtierkrankheiten zugenommen. Auch aus dem Schweizer Kanton Genf, wo seit 1974 keine Hobbyjagd mehr stattfindet und nur wenige Füchse im Rahmen eines Spezialabschusses getötet werden, gibt es keine ungebremste Vermehrung von Füchsen. Wenn die jungen Füchse samt Mutter nicht mittels scharfer Bauhunde aus ihrem vermeintlich sicheren Rückzugsort vor die Flinten der Jäger "gesprengt" werden, werden sie vor ihrer Wurfhöhle mit Drahtgitterfallen gefangen und anschließend getötet. Bild: René Schleichardt Abschaffung der Fuchsjagd längst überfällig Wir tolerieren nicht, dass diese intelligenten, sozialen und für Mensch und Natur nützlichen Tiere der Willkür einer kleinen Bevölkerungsgruppe ausgeliefert sind, die – wie Online- und Printmedien unmissverständlich zeigen - Freude an ihrer Tötung besitzt. Die Fuchsjagd ist untrennbar mit sinnloser Tierquälerei und nachhaltiger Schädigung der Natur verbunden. Eine rechtliche Stellungnahme der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht e.V. (DJGT) kommt zu dem Schluss, dass es für die Fuchsjagd keinen vernünftigen Grund im Sinne des Tierschutzgesetzes gibt. ​ +++ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ Petition Baujagd und Schliefenanlagen Weitere Artikel zur Fuchsjagd und zu Füchsen Fragen und Antworten zur Fuchsjagd Ausführliche Erläuterungen und Literaturquellen

  • Biber - Baumeister der Biodiversität | Wildtierschutz Deutschland

    Biber (Eurasischer Biber) Castor fiber Bilder : Leopold Kanzler, fotopi rsch.at | Verena Popp -Hackner, wienerwildnis.at | Dr. Martin Steverding || Text : Dr. Martin Steverding Kurz vorgestellt | Merkmale | Lebensraum | Biberburg | Nahrung | Fortpflanzung | Verbreitung | Streng geschützt | Ökologische Bedeutung | Biber und Mensch Der Biber ist mit bis zu 30 kg Gewicht das größte europäische Nagetier Er ist von gedrungener massiger Gestalt mit kurzen Beinen. Sein breiter und platter, unbehaarter Schwanz wird auch als Kelle bezeichnet. Biber sind hervorragend an das Leben am und im Wasser angepasst, sie können sehr gut schwimmen und tauchen. An Land sind sie eher unbeholfen, weshalb sie sich nur selten weiter als 20 bis 30 m vom Wasser entfernen. ​ Der Lebensraum des Bibers sind Binnengewässer ... von kleinen Bächen bis hin zu größeren Flüssen und Seen. Wichtig für sein Vorkommen sind Gehölze, insbesondere Weichhölzer wie Weiden oder Pappeln in direkter Ufernähe als Winternahrung. Biber sind in der Lage, ihre Lebensräume zu gestalten: Ist ein Gewässer zu klein oder nicht tief genug, um den Weg zwischen Wohnbau und Nahrungsplätzen schwimmend zurückzulegen oder einen unter Wasser liegenden Baueingang zu graben, können Biber Staudämme anlegen. ​ Biber bauen ihre Baue oder Burgen immer direkt am Wasser, der Eingang liegt stets unter dem Wasserspiegel. Bei ausreichend hohen Uferböschungen graben sie meistens einen reinen Erdbau. An sehr flachen Ufern errichten sie eine oberirdische Burg aus Knüppeln und Ästen – aber auch hier mit einem unter Wasser liegenden Eingang. Am häufigsten ist eine Mischform, ein sogenannter Mittelbau aus einem Erdbau und einer oberirdischen Erweiterung aus Knüppeln und Ästen. ​ Die Nahrung des Bibers ist rein pflanzlich ... im Winter bildet junge Rinde verschiedener Gehölze die Hauptnahrung. Um an diese zu gelangen, werden Sträucher und Bäume mit den harten und scharfen Nagezähnen gefällt. Darüber hinaus kann der Biber auch für den Bau von Dämmen und Burgen Bäume fällen. Ansonsten ernähren Biber sich von verschiedenen Kräutern und sie fressen gern Obst und unterschiedliche Feldfrüchte, bevorzugt Zuckerrüben oder Mais. ​ Biber leben in Familiengruppen ... die Jungtiere wandern meist nach zwei Jahren ab. Die Paarungszeit beginnt im Januar, die meistens ein bis vier Jungen werden überwiegend im April und Mai geboren. Im Alter von etwa vier bis sechs Wochen unternehmen die Jungen bereits erste Ausflüge in Begleitung der Eltern oder der Geschwister aus dem Vorjahr. ​ Biber sind streng geschützt Durch Jagd aufgrund des Pelzes, des Fleisches und des Bibergeils, einem Drüsensekret, dem verschiedene Heilwirkungen nachgesagt wurden, gelangte der Biber europaweit an den Rand der Ausrottung. Heute erholen sich seine Bestände durch Schutzmaßnahmen und gezielte Wiederansiedlungen deutlich und es leben in Deutschland wieder rund 40.000 Biber, davon allein etwa die Hälfte in Bayern. Biber sind durch die Berner Konvention und die Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU) streng geschützt. Ausnahmen sind nur nach strengen Prüfkriterien möglich, z. B. bei einem überwiegenden öffentlichen Interesse wie der Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. ​ Biber sind Lebensraumgestalter Durch das Fällen von Bäumen und insbesondere durch den Bau von Staudämmen können Biber ihre Lebensräume gestalten. Kleine Bäche oder Gräben können zu Seen oder Teichen aufgestaut werden. Biber schaffen dadurch sehr wertvolle Lebensräume für Amphibien, Libellen, Wasservögel und sehr viele weitere Arten und sorgen für verfügbares Wasser in Trockenperioden. Dämme bauen Biber aber nur dort, wo ihre Wohngewässer zu klein oder nicht tief genug sind, wobei Biber eine Mindest-Wassertiefe von etwa 70 bis 80 cm benötigen. ​ Nutzungskonflikte mit den Menschen Durch Baumfällungen und Dammbau kommt es zu Nutzungskonflikten mit den Menschen. Der Umgang damit ist in den Bundesländern sehr unterschiedlich. Bayern geht den rigorosen, ethisch und artenschutzrechtlich höchst fragwürdigen Weg: Jährlich werden dort mehr als 2.000 Biber getötet. In Nordrhein-Westfalen dagegen ist ein solcher Umgang nicht vorgesehen. Die Biber-Praxisfibel aus Niederösterreich [1] zeigt viele Möglichkeiten und Wege auf, mit dem Biber zu leben und auf Tötungen zu verzichten. Woran erkennt man den Biber - was sind seine wesentlichen Merkmale? Der Biber ist das größte europäische Nagetier und wird bis zu 30 kg schwer Gut erkennt man den Biber an seinem platten, breiten Schwanz („Kelle“) Biber leben am und im Wasser, sind sehr gute Schwimmer, an Land aber eher unbeholfen Biber leben in Erdbauen oder Burgen, deren Eingänge unter Wasser liegen Biber ernähren sich rein pflanzlich, im Herbst und Winter fressen sie überwiegend junge Baumrinde Der Biber fällt Bäume zur Ernährung (Rinde) sowie zum Bau von Burgen und Dämmen Biber sind Habitatbildner: Sie gestalten durch das Fällen von Bäumen und durch die Anlage von Dämmen Lebensräume Nach dem Biber fast ausgerottet wurden, breiten sie sich z. T. unterstützt durch Aussetzungen, wieder aus Konflikte zwischen Bibervorkommen und Landnutzung entstehen durch Staudämme, Baumfällungen und das Anlegen von Bauen in Uferböschungen Menschen müssen das Zusammenleben mit dem Biber neu erlernen ​ Der Biber ist das größte Nagetier Europas, mit bis zu 30 kg Körpergewicht ist er wesentlich schwerer als ein Reh. Er hat eine massige gedrungene Gestalt mit dickem Kopf und sehr kurzen Beinen. Sein charakteristischer Schwanz ist breit und platt, er wird deshalb auch als „Kelle“ bezeichnet. ​ Biber sind an das Leben am und im Wasser bestens angepasst. Sie sind ausgezeichnete Schwimmer und im Wasser in ihrem Element. An Land bewegen sich die schweren Tiere eher behäbig, sie vermeiden dort längere Wege und entfernen sich nie zu weit vom Wasser. Die großen Hinterfüße besitzen Schwimmhäute, mit den viel kleineren Vorderfüßen können Biber geschickt greifen. Der Schwanz dient als Schwimmhilfe und Fettdepot. Das extrem dichte Fell schützt vor der Kälte des Wassers. Die roten Nagezähne sind äußerst hart und scharf und wachsen lebenslang. Biber sind imstande, damit Bäume zu fällen. Die Farbe der Nagezähne rührt von Eisenverbindungen, die in ihre Vorderseite eingelagert sind und zu größerer Härte führen. Da diese Verbindungen an der Hinterseite der Zähne nicht vorhanden sind, nutzt diese sich schneller ab und die Zähne werden somit natürlicherweise ständig geschärft. ​ Bei säugenden Weibchen sind deutlich an der Unterseite die Zitzen erkennbar, ansonsten lassen sich die Geschlechter äußerlich nicht unterscheiden. ​ Biber kann man mit der aus Südamerika stammenden, inzwischen in Deutschland weit verbreiteten und meist viel häufigeren Nutria (Biberratte) Myocastor coypus verwechseln. Nutrias sind zwar wesentlich kleiner als erwachsene Biber, aber mit jungen bzw. halbwüchsigen Bibern gibt es Überschneidungen bei der Größe. Zudem ist insbesondere bei schwimmenden Tieren die Größe schwer einzuschätzen. Biber und Nutria lassen sich wie folgt unterscheiden: Der Lebensraum des Bibers ist das Wasser Biber leben an bzw. in Binnengewässern aller Art, sowohl an Fließgewässern vom kleinen Bach bis zum großen Fluss als auch an Teichen und Seen. Zu kleine Bäche und Gräben vergrößert er aktiv durch den Bau von Dämmen. Wichtig für sein Vorkommen ist vor allem genügend Winternahrung in Form von ufernahen Weiden, Pappeln und anderen Gehölzen mit nahrhafter Rinde. Um an die junge Rinde und junge Triebspitzen zu gelangen, werden die Bäume durch den Biber gefällt. Da Biber sich nur ungern weit abseits der Gewässer aufhalten, sollte die Nahrung in höchstens 20 bis 30 m Entfernung zum Ufer verfügbar sein. ​ Biber tolerieren die Nähe von Menschen, wenn das Umfeld des Baus bzw. der Burg störungsarm ist. Bei geeigneter Uferstruktur und genügend Nahrung in Form von Weichhölzern können Biber auch an Gewässern innerhalb von Siedlungen und Städten leben. Bekannt sind unter anderem die Biber in der lettischen Hauptstadt Riga. Die Wohnstätte des Bibers ist eine Burg Biber bauen eine Burg, einen Erdbau oder einen sogenannten Mittelbau. Ist das Ufer des Gewässers ausreichend steil und hoch, gräbt der Biber einen reinen Erdbau. Da der Eingang unter Wasser liegt, ist dieser von außen meistens kaum erkennbar. ​ Ist das Ufer sehr flach, baut der Biber eine oberirdisch liegende Knüppelburg , die eine stattliche Höhe von deutlich über zwei Metern erreichen kann. Auch bei der oberirdischen Burg gräbt der Biber einen unter dem Wasserspiegel liegenden Eingang. ​ Die häufigste Form der Biberbehausung ist der sogenannte Mittelbau , eine Mischform aus Erdbau und Burg. Im unteren Teil hat der Mittelbau den Charakter eines Erdbaus, der sich oberhalb der Erdoberfläche als Knüppelburg fortsetzt. Eingebauter Schlamm dichtet den Mittelbau bzw. die Burg ab, so dass die Biberbehausung über eine gute Wärmeisolation verfügt. Fällt der Baueingang trocken oder ist das Wohngewässer zu klein bzw. der Wasserstand nicht ausreichend tief, können Biber ihre berühmten Dämme bauen und so das Wasser aufstauen. Die Dämme bestehen aus Stammteilen, Ästen, Zweigen, krautigen Pflanzen und Erde bzw. Schlamm. Dämme werden gebaut, wenn die Wassertiefe etwa 70 bis 80 cm unterschreitet oder wenn die Biber ihre Wege zwischen dem Bau bzw. der Burg und den Nahrungsplätzen nicht mehr schwimmend zurücklegen können. Die Dämme können beachtliche Größen und Höhen erreichen und lassen neue Lebensräume entstehen. Insbesondere in gebirgigen Landschaften sind die Stauteiche des Bibers oft die einzigen natürlichen Stillgewässer und wertvolle Lebensräume für viele andere Arten. Wohndämme dienen der Sicherung des Baus bzw. der Burg und gewährleisten, dass der Eingang stets unter der Wasseroberfläche liegt. „Erntedämme “ werden dagegen angelegt, um schwimmend zu wichtigen Nahrungsquellen gelangen zu können, z. B. in Feldgräben, um Äcker mit nahrhaften Feldfrüchten auf dem Wasserweg zu erreichen [1]. Biber sind Veganer Biber sind reine Pflanzenfresser , ihre Hauptnahrung ist im Winter die frische junge Rinde von Gehölzen, insbesondere von Weichhölzern wie Weiden und Pappeln. Ein Biber benötigt etwa 700 bis 900 g Rinde täglich [1]. Biber können nicht klettern, an zu hoch hängende Äste und Zweige gelangen sie durch Fällung. Bevorzugt werden Bäume mit Stammdurchmessern von bis zu 10 cm, sie können aber auch deutlich größere Bäume fällen [1]. Fressplätze des Bibers sind oft an den Ansammlungen entrindeter Stöcke zu erkennen. Im Frühjahr und Sommer fressen Biber mehr Gräser und Kräuter, sie verschmähen auch Obst und Gemüse und verschiedene Feldfrüchte nicht. Besonders beliebt beim Biber sind Zuckerrüben und Mais, aber auch Raps, Sonnenblumen und Soja fressen Biber gern [1]. ​ Vor Beginn des Winters legen Biber am Gewässergrund in der Nähe ihrer Burg bzw. ihres Baus Vorräte von frischen Zweigen an, die so verkeilt werden, dass sie nicht abdriften („Nahrungsfloß “). Wenn das Wohngewässer zufriert, tauchen die Biber direkt zum Vorrat und ziehen die Zweige zum Entrinden in ihre Burg bzw. ihren Bau, deren Eingang sich unter Wasser bzw. unter dem Eis befindet. Die Biber sind dann kaum an der Oberfläche zu sehen, weshalb häufig geglaubt wird, dass sie Winterschlaf hielten. Fortpflanzung und Jahreszyklus Biber halten keinen Winterschlaf, sondern sind ganzjährig aktiv. Die Paarungszeit beginnt im Januar. Die meistens ein bis vier Jungen werden nach einer Tragzeit von 105 bis 109 Tagen überwiegend Ende April / Anfang Mai geboren. Sie sind bei der Geburt bereits weit entwickelt mit voller Behaarung und offenen Augen. Sie werden zwei bis zweieinhalb Monate lang gesäugt, beginnen aber bereits im Alter von acht Tagen, feste pflanzliche Nahrung aufzunehmen. ​ Nach etwa vier bis sechs Wochen unternehmen die Jungbiber erste Ausflüge in Begleitung der Eltern oder der Geschwister aus den Vorjahren. Insbesondere im Sommer wenn die Nächte kurz sind, kann man Biber gelegentlich früh morgens oder am Abend bei Tageslicht beobachten, ansonsten sind sie weitgehend nachtaktiv . ​ Im Sommer, wenn sie sich überwiegend von Kräutern ernähren, hinterlassen Biber relativ wenige Spuren. Zum Ende der Vegetationsperiode sind dann wieder regelmäßiger Fällungen und Nagespuren zu finden, insbesondere für die Anlage des Nahrungsvorrates („Nahrungsfloß“). Biber halten sich ganzjährig in ihrem Revier auf. Bei Hochwasser können sie aber zum Rückzug an Orte gezwungen sein, die außerhalb ihres normalen Reviers liegen. ​ Biber sind soziale Tiere , die meistens in Familiengruppen leben. Die Paare sind monogam und leiben lebenslang zusammen. Die Jungtiere verbleiben regelmäßig bis zur Geschlechtsreife, die sie mit zwei bis drei Jahren erlangen, im Familienverband. Wieviele Biber gibt es in Deutschland und wo leben sie? Ursprünglich war der Biber in weiten Teilen Europas verbreitet. Zwischen der Polarregion und dem Mittelmeerraum lebten bis zu 100 Mio. Exemplare [3]. Durch direkte Verfolgung und Verschlechterung der Lebensräume wurde er aber verdrängt und kam nur noch in wenigen Rückzugsräumen vor, z. B. an der mittleren Elbe (Deutschland), der unteren Rhone (Frankreich), im südlichen Norwegen und an Beresina und Dnepr (Belarus). ​ Durch Schutzmaßnahmen und durch gezielte Aussetzungen ist der Biber heute wieder deutlich weiter verbreitet und hat große Teile seines ursprünglichen Areals wiederbesiedelt. Die Ausbreitung ist noch in vollem Gange, vor allem die Besiedlung der Oberläufe und der kleineren Nebenflüsse ist in vielen Gebieten noch nicht erfolgt. ​ Heute lebt in Deutschland ein Bestand von etwa 40.000 Bibern . Allein etwa die Hälfe davon lebt in Bayern , wo der Biber in weiten Teilen des Landes verbreitet ist. Ein weiterer Schwerpunkt sind die ostdeutschen Länder , dort insbesondere die Elberegion. Die größten bislang noch nicht wiederbesiedelten Gebiete befinden sich im Westen und Norden Deutschlands [2]. Schutz und Gefährdung des Bibers Der Biber ist durch die Berner Konvention und durch die Auflistung in den Anhängen II und IV der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU) streng geschützt . National ist der strenge Artenschutz im § 44 BNatSchG umgesetzt, der es verbietet, Individuen der streng geschützten Arten zu verletzen oder zu töten, ihre Populationen erheblich zu stören oder die Fortpflanzungs- und Ruhestätten zu beschädigen oder zu zerstören. Ausnahmen sind nur nach strengen Prüfkriterien möglich, z. B. bei einem überwiegenden öffentlichen Interesse wie der Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. ​ In Bayern allerdings wird jährlich eine hohe Anzahl von Bibern im Rahmen des „Bibermanagements“ getötet, nach einem Artikel in der Schwäbischen (schwaebische.de) vom 05.02.2024 wurden allein im Jahr 2022 in Bayern mehr als 2.300 Biber erlegt, was etwa 10 Prozent des landesweiten Bestandes ausmacht. In Baden-Württemberg werden die Stimmen lauter, dem Bayerischen Weg beim Bibermanagement zu folgen. ​ In Nordrhein-Westfalen ist das LANUV (Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz) mit der Erstellung eines Biber-Managementplans befasst. Darin sollen Konzepte für Vertragsnaturschutz und für die Sicherung von Flächen, sowie finanzielle Regelungen für Schadensfälle enthalten sein. Eine gesetzliche Verordnung zu Fang, Umsiedlung oder Tötung wie in Bayern ist bisher nicht beabsichtigt. Ökologische Bedeutung des Bibers Wie keine andere Tierart Europas gestaltet der Biber seinen Lebensraum. Berühmt ist er insbesondere für den Bau von Dämmen, durch die er einen kleinen Bach in eine Teich- und Seenlandschaft verwandeln kann. Dämme bauen Biber aber nur dort, wo ihr Wohngewässer zu klein oder zu flach ist, um sicher in die Burg oder den Bau einzutauchen oder um die Wege zu den besten Nahrungsplätzen auf dem sicheren Wasserweg zurückzulegen. ​ Durch die Anlage von Dämmen schafft der Biber neue Lebensräume und sorgt in Trockenperioden für verfügbares Wasser. Die meisten heimischen Amphibienarten sind auf stehende Gewässer angewiesen und kommen heute überwiegend in künstlichen von Menschen geschaffenen Teichen und Tümpeln vor. Insbesondere im Hügel- und Bergland gibt es ohne Stauteiche des Bibers vielerorts keine natürlichen Stillgewässer. Wo der Biber wieder heimisch geworden ist, verwandelt er kleine Bachtäler oft in ganze Ketten von Stauteichen, wo zahlreiche Amphibien und viele andere Tierarten Lebensraum finden. ​ Wo Biber in größeren Gewässern leben, bauen sie in der Regel keine Dämme. Aber auch dort können sie den Lebensraum verändern und gestalten, indem sie Gehölze fällen und dadurch „Biberwiesen“ entstehen lassen. Die Biberwiesen sind wahrscheinlich der ursprüngliche Lebensraum von vielen Pflanzenarten des Feuchtgrünlandes wie Mädesüß und Kohldistel. ​ Der Biber ist als Lebensraumgestalter von größter Bedeutung, natürliche Gewässerökosysteme sind ohne ihn nicht denkbar. Die Rückkehr des Bibers ist für eine intakte Gewässerfauna und -flora unerlässlich. Der Biber zählt sicher zu den weltweit wichtigsten Schlüsselarten . Unter Schlüsselarten versteht man Arten, die für viele weitere Arten wichtig sind bzw. durch deren Fehlen viele andere Arten nicht vorkommen können. Von der Anwesenheit des Bibers profitieren unter anderem Amphibien und Libellen, zahlreiche Wasservögel und Röhrichtbewohner, Ringelnattern, Europäische Sumpfschildkröten und viele mehr. ​ „Ein Großteil der Süßwasserbewohner war folglich dauerhaft mit Biberaktivitäten konfrontiert bzw. ist als deutlich jüngere Arten erst unter deren Einfluss entstanden. Alle rezenten Arten müssen daher an Bibergewässer zumindest angepasst sein. Die überaus positiven Reaktionen zeigen eine Bevorzugung von Bibergewässern (z. B. Grasfrosch), vermutlich sind mache Arten sogar auf die spezifische Strukturausstattung und Ökologie biberbeeinflusster Gewässer angewiesen. Biberaktivitäten können deshalb als entscheidender Schlüsselfaktor angesehen werden, ohne den sich die typischen Biozönosen von Gewässern nicht voll entfalten können“ [4] (Meßlinger 2014). „Die Ökosystemleistungsbilanz des Bibers ist also beachtlich“, schreibt Schön [5] Biber und Mensch Biber wurden seit langer Zeit wegen des Pelzes, des „Bibergeils“ (Drüsensekret zur Reviermarkierung) und des Fleisches intensiv bejagt. Dem „Bibergeil“ oder Castoreum wurden verschiedene Heilwirkungen zugeschrieben und es wurde in der Parfumherstellung genutzt. Ein Papstedikt aus dem Zeitraum 1414 bis 1418 soll den Biber aufgrund seiner Lebensweise und dem schuppigen Schwanz als Fisch definiert haben, weshalb er an Fastentagen gegessen werden durfte. Die intensive Bejagung der Biber brachte sie sowohl in Nordamerika (Kanadischer Biber) als auch in Europa an den Rand der Ausrottung. ​ Heute gibt es Konflikte , wo sich menschliche Nutzungsinteressen mit den Lebensraumansprüchen des Bibers überschneiden. Der Biber kann seinen Lebensraum aktiv gestalten und dabei den Zielvorstellungen der Nutzung durch den Menschen in die Quere kommen [1]. Konflikte entstehen dabei durch Fällung von Bäumen, Fraß von Feldfrüchten, durch Baue in den Uferböschungen und durch aufgestaute Gewässer. Landwirtschaftliche Schäden entstehen vor allem durch den Bau von Dämmen und den damit verbundenen Überschwemmungen (u.a. [5]). Längst ist von „Problembibern“ und „Biberplagen“ zu lesen und die Freude über die Rückkehr dieser so bedeutenden Tierart wird oft von Rufen nach einer Bestandsregulierung übertönt. „Biberkonflikte sind (…) grundsätzlich Raumnutzungskonflikte zwischen Biber und Mensch, wobei natürlich nur der Mensch dies als Konflikt wahrnimmt“ [1] ​ Der Umgang mit dem Biber ist in den Bundesländern bisher sehr unterschiedlich . In Bayern, dem aktuellen Kernland der Biberverbreitung in Deutschland, werden zahlreiche Biber getötet (siehe: Gefährdung und Schutz ). In NRW ist ein solcher Umgang mit der Art nicht vorgesehen – allerdings ist der Biber dort heute noch weitaus seltener als in Bayern und entsprechend seltener sind bislang Konflikte. ​ Zum Umgang bzw. zum Zusammenleben mit dem Biber gehört ein durchdachtes Management, mit dem sich die meisten Konflikte lösen lassen. Ein Bibermanagement muss die folgenden Bestandteile umfassen [1] [5]: ​ Information: Die Bevölkerung muss über die Biologie des Bibers, seine Lebensraumnutzung und Lebensraumgestaltung, seine Rolle im Ökosystem und über mögliche Präventivmaßnahmen zur Schadensverminderung und -vermeidung informiert werden. ​ Monitoring : Als Grundlage für ein Bibermanagement ist eine gute Datenbasis erforderlich. Die Anzahl und Verteilung der Biberreviere sollte bekannt sein. Aus der Anzahl der Reviere kann die Anzahl der Biber insgesamt in etwa hochgerechnet werden, pro Familienrevier ist durchschnittlich von etwa fünf Tieren auszugehen. ​ Bereitstellung finanzieller Ressourcen : Zur Verminderung wirtschaftlicher Schäden insbesondere für Landwirte und für die Durchführung von Präventivmaßnahmen müssen ausreichend finanzielle Ressourcen bereitgestellt werden. Ohne ausreichende Mittel wird die Akzeptanz der Bevölkerung für den Biber riskiert und damit auch seine weitere Ausbreitung gefährdet, die für die Entwicklung der Gewässerökosysteme von zentraler Bedeutung ist. Zudem sinkt die Akzeptanz für den Natur- und Artenschutz insgesamt, wenn sich zu wenig Lösungskompetenz für die Konflikte erkennen lässt [5]. ​ Präventivmaßnahmen : Verschiedene Präventivmaßnahmen können helfen, Schäden durch Biber im Vorfeld zu vermeiden oder zumindest zu begrenzen. Beispiele sind: ​ Zur Vermeidung oder Verminderung von Fraßschäden können sowohl Zäune als auch Anstrichmittel für Bäume verwendet werden. Genaue Angaben und Praxistipps für den Schutz von Bäumen, beispielsweise Obstbäumen, vor dem Biber sind in Hölzler & Parz-Gollner [1] zu finden. Grabeschäden lassen sich z. B. in Deichen durch den Einbau von Baustahlmatten oder Gittern verhindern. ​ Ein Biberdamm ist Bestandteil der Fortpflanzungs- und Ruhestätte des Bibers und somit durch den § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG vor Beschädigungen und Zerstörungen geschützt. Eingriffe an Biberdämmen sind daher nur unter strengen Ausnahmeregelungen erlaubt. Möglich sind Absenkungen von Dämmen, wobei darauf zu achten ist, dass Biber einen Wasserstand von mindestens etwa 80 cm benötigen – anderenfalls bauen sie den Damm in der Regel sofort wieder auf. In Einzelfällen kann auch die komplette Entfernung eines Dammes erforderlich werden, etwa wenn Siedlungen direkt betroffen sind. Darüber hinaus kann der Wasserstand durch Einbau von Drainagen in den Biberdamm reguliert werden. In Hölzler & Parz-Gollner [1] sind Möglichkeiten und Grenzen für Eingriffe in Biberdämme detailliert erklärt. ​ „Entnahme“ von Bibern : In Bayern ist die „Entnahme“ (=Tötung) von Bibern seit einigen Jahren ein häufig eingesetztes Mittel (siehe Gefährdung und Schutz ). Es ist fraglich, ob dieses Vorgehen zur Konfliktlösung beiträgt oder ob nicht stets am Ort der Tötung bald neue Biber auftreten, die dann wiederum getötet werden. Zudem ist zu hinterfragen, ob keine milderen Mittel zur Konfliktlösung als die Tötung zur Verfügung stehen und es ist vor allem zu hinterfragen, ob jährlich mehr als 2.000 ethisch vertretbare Fälle für eine Tötung vorliegen. Die aktuelle bayerische Praxis dürfte gegen europäisches Artenschutzrecht verstoßen und ist somit höchst fragwürdig. Gemäß § 45 Abs. 7. BNatSchG ist eine Ausnahme von den Verboten des § 44 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 BNatSchG, und damit auch eine Tötung, nur dann erlaubt, wenn alle drei folgenden Ausnahmekriterien vorliegen: Wenn Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses vorliegen (z. B. eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit) UND wenn keine Alternativen bzw. milderen Mittel zur Verfügung stehen UND wenn der Erhaltungszustand der Art günstig bleibt. Insbesondere hinsichtlich der Alternativen zur Tötung dürften viele Fälle einer juristischen Prüfung nicht standhalten. „Ein Bibermanagement muss mehr können als Biber töten “ ist ein Leitsatz des Bibermanagements in Niederösterreich. ​ „Die Antwort auf die Frage, ob wir den Biber brauchen, ist somit ein klares Ja. Ganz abgesehen davon, dass die Frage an sich unser ganzes Dilemma im Umgang mit der Natur aufzeigt. Denn es geht nicht vorrangig darum, ob und warum wir eine Art brauchen. Es geht um das Recht auf Leben, für alle Arten“ [5]. [1] Hölzler & Parz-Gollner (2018): Die Biber-Praxisfibel - Maßnahmen zur Konfliktlösung im Umgang mit dem Biber [2] Bundesamt für Naturschutz (2024): Verbreitungskarte Biber (Castor fiber) (Abrufdatum 07.02.2024) [3] Zahner, V. et al. 2005: Die Rückkehr der Burgherren. Buch- und Kunstverlag Oberpfalz, Amberg [4] Meßlinger, U. (2014): Monitoring von Biberrevieren in Westmittelfranken. Gutachten im Auftrag des Bund Naturschutz in Bayern e. V. [5] Schön, B. (2020): Positionspapier Biber, Fakten zum Biber (Castor fiber): Die aktuelle Lage in Österreich Stand November 2020. AG Wildtiere – Forum Wissenschaft & Umwelt. ​

  • Wildtierschutz Deutschland | Silvester| Wildtiere | Tierschutz

    Silvesterspende Mit Ihrer Spende unterstützen Sie Wildtierstationen, die verletzte und verwaiste Wildtiere aufnehmen, versorgen wieder auswildern ... und Sie engagieren Sie sich gegen die Hobbyjagd. Jede Spende hilft den Wildtieren und unseren gemeinsamen Zielen. Mit der Förderung durch eine regelmäßige Spende ermöglichen Sie uns eine langfristige Planung. Dauerspenden können jederzeit z.B. per E-Mail gekündigt werden. Spendenquittungen stellen wir im Januar des Folgejahres aus. ​ Herzlichst, Ihr Lovis Kauertz (Vorsitzender) nach oben Spenden Sie jetzt – Sie haben viele gute Gründe: ​ Wildtierschutz Deutschland e.V. ist eine gemeinnützige Tier- und Naturschutzorganisation. Spenden können von der Steuer abgesetzt werden. Sie spenden für in Not geratene Wildt iere oder für unsere Kampagnen gegen die Hobbyjagd. Für jede Dauerspende spendieren wir den Wildtierkalender 2024 als Tischkalender Im Januar des Folgejahres erhalten Sie automatisch Ihre Spendenquittung Das sagen unsere Förderer: Regina J. Ich freue mich immer, wenn ich Füchse sehe, es sind wunderbare Tiere. Herzlichen Dank, dass Sie Füchse aufnehmen, versorgen und wieder auswildern! Alles Gute für Ihre wichtige Arbeit! ​ Claudia R. Ich hoffe, dass diese wundervollen Tiere endlich nicht mehr für die Mordlust irgendwelcher empathieloser Hobbyjäger herhalten müssen. Der Terror in unseren Wäldern ist eine Schande und jeder Mensch, der sich um ein bedürftiges (Wild-)Tier kümmert, ist so wertvoll in dieser grausamen, immer kälter werdenden Welt. Herzlichen Dank dafür! ​ Konrad B. Tierschutz ist ein Zeichen von Menschlichkeit. Wenn wir es nicht tun, wer soll es denn sonst tun?

  • Haben Füchse natürliche Feinde ... und weitere Fragen

    Haben Füchse natürliche Feinde? Fragen und Antworten zu Wildtieren und zur Jagd Hier alle Fragen und Antworten als PDF Stand Februar 2024 Teil 1 - Fakten zur Jagd allgemein Teil 2 - Füchse und Fuchsjagd Teil 3 - Wildschweine und Schwarzwildjagd Teil 4 - Invasive Arten Teil 5 - Wald und Wild Jäger behaupten, sie jagen Füchse, weil die „keine natürlichen Feinde haben" Hören - Fakt ist, dass Jäger auch in diesem Punkt irren. Füchse haben durchaus natürliche Feinde. Dazu gehören Wolf, Luchs, Uhu und Steinadler. Füchse machen allerdings nur einen unerheblichen Anteil an deren Speiseplan aus. Viele Füchse werden zudem Verkehrsopfer. ​ Fakt ist aber auch, dass sich die Bestände von Füchsen und anderen Beutegreifer selbst regulieren, ohne Überhand zu nehmen. Wesentliche Regulierungsfaktoren sind dabei das Nahrungsangebot im Fuchsrevier und Krankheiten wie Staupe oder Räude. Aktuellstes Beispiel dafür, dass eine unbejagte Fuchspopulation nicht überhandnimmt ist das seit 2015 geltende Fuchsjagdverbot in Luxemburg : Die Zahl der Füchse ist seither weitgehend konstant geblieben, weshalb das Fuchsjagdverbot guten Gewissens von Jahr zu Jahr verlängert wird. Hier hat man übrigens auch festgestellt, dass seit dem Fuchsjagdverbot der Befall der Füchse mit dem Fuchsbandwurm signifikant abgenommen hat. Im Kanton Genf werden Füchse seit 1974 nur in Ausnahmefällen gejagt und dennoch gibt es auch dort nicht zu viele Füchse. So wurden in den zehn Jahren zwischen 2010 und 2019 pro Jahr etwa sieben bis acht Füchse im Rahmen des Spezialabschusses getötet (Jagdstatistik Schweiz ). Auch in den meisten deutschen Nationalparks wird der Fuchs nicht bejagt, ohne dass die Bestände nennenswert zunehmen. ​ Mehr dazu in unserem Artikel: Fuchsjagd wegen fehlender natürlicher Feinde? Welche Krankheiten haben Füchse und welche können sie übertragen? Die häufigsten Krankheiten, mit denen Füchse befallen sein können, sind Räude und Staupe. Nach Kriterien der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) ist Deutschland seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut . Den letzten bekannten Tollwutfall unter Füchsen gab es in Deutschland 2006 in Rheinland-Pfalz. Räude ist eine von Milben verursachte Hautkrankheit, die unter Füchsen immer wieder vorkommt. Hunde können mit gängigen Milbenmitteln leicht behandelt werden, beim Menschen können die Räudemilben einige Tage einen Hautreiz hervorrufen, der aber schnell abklingt und außerdem mit Salben gemildert werden kann. Staupe führt bei Füchsen – meist sind es Jungfüchse – zum Tod. Staupe kann auf Haustiere, die nicht dagegen geimpft sind, übertragen werden. Ob ein Fuchs Träger des Fuchsbandwurms ist, lässt sich äußerlich nicht erkennen, da der den Fuchs selber kaum beeinträchtigt. Fuchsbandwurm-Erkrankungen des Menschen sind extrem selten: Bundesweit erkranken pro Jahr etwa 30 bis 40 Personen an der sogenannten alveolären Echinokokkose, das sind weniger, als es Lottomillionäre gibt oder durch Jagdunfälle zu Schaden kommen. Mehr dazu: Leitfaden Fuchs | Keine Tollwut mehr unter Deutschlands Füchsen | Gesundheitsrisiken durch Wildtiere gering Jäger behaupten, Jagd reduziere das Risiko des Bandwurmbefalls von Füchsen Fakt ist zunächst einmal, dass die durch den Fuchsbandwurm übertragene Krankheit „alveoläre Echinokokkose“ extrem selten ist. Deutschlandweit gibt es gemäß Robert-Koch-Institut durchschnittlich 30 bis 40 Neuerkrankungen pro Jahr. Wahrscheinlicher ist es da, bei einem Jagdunfall zu Schaden zu kommen oder im Lotto einen Sechser zu haben. Die alveoläre Echinokokkose ist in Europa eine der seltensten Zoonosen (von Tieren auf Menschen übertragene Krankheit) überhaupt. Die Befallsrate der Füchse mit dem Fuchsbandwurm durch die Jagd zu reduzieren ist quasi unmöglich. Eine aktuelle Studie aus 2017 des französischen Forschers Comté und seiner Kollegen belegt erneut, dass durch die Fuchsjagd die Befallsrate der Füchse erhöht und somit durch die Jagd das Risiko für den Menschen am Fuchsbandwurm zu erkranken sogar steigt. Dagegen geht die Befallsrate der Füchse in Luxemburg zurück, dort wird der Rotfuchs seit 2015 nicht mehr bejagt. Gemäß der Umweltministerin Carole Dieschbourg hat sich der Befall von Füchsen mit dem Fuchsbandwurm in Luxemburg zwischen 2014 und 2020 von 40 auf 20 Prozent reduziert. Im Rahmen eines Feldversuches mit Wurmkuren am Starnberger See konnte der Befall mit dem Bandwurm sogar gegen Null gebracht werden. ​ Mehr dazu: Intensive Fuchsjagd ist ein Krankheitsrisiko für Menschen | Wie hoch ist das Risiko durch Füchse zu erkranken? Jäger behaupten, die Jagd auf Füchse und andere Beutegreifer sei zur Regulierung der Bestände erforderlich Diese Behauptung ist eine bereits vielfach durch wissenschaftliche Studien und großflächige Feldversuche widerlegte Fehlinformation. Fakt ist, dass die Selbstregulierung bei den sogenannten Beutegreifern hervorragend funktioniert – wenn man sie lässt! Dass zeigt nicht zuletzt das Beispiel Luxemburg , wo trotz des seit 2015 geltenden Fuchsjagdverbots die Bestände auf gleichem Level bleiben. Selbstregulierung bedeutet nicht, dass sich der Bestand selbstständig auf ein unnatürlich niedriges Niveau reduziert, sondern dass er sich auf einem den Umweltbedingungen angepassten Niveau einpendelt. ​ Jagd reguliert die Fuchspopulation nicht, sie führt lediglich zu einer Senkung des Durchschnittsalters des Bestands. Denn auch hohe Verluste durch die Jagd werden durch Zuwanderung aus angrenzenden Gebieten sowie steigende Geburtenraten schnell kompensiert. Auch unter den aktuellen Umweltbedingungen in unserer mitteleuropäischen Kulturlandschaft ist die Jagd auf den auf Beutegreifer weder notwendig noch sinnvoll. Es gibt keine Indizien dafür, dass Bejagung in Fläche eine reduzierende oder „regulierende“ Wirkung auf Fuchs- oder Waschbärenbestände hat; vielmehr zeigen Studien sehr konsistent, dass Jagd weder Fuchs- noch Waschbärenbestände reduziert. Wissenschaftliche Literatur zur Populationsdynamik (Auswahl): Hewson, R. (1986): Distribution and density of fox breeding dens and the effects of management, Journal of Applied Ecology 23, 531-538. Baker, P. / Harris, S. (2006): Does culling reduce fox (Vulpes vulpes) density in commercial forests in Wales, UK? European Journal of Wildlife Research 53 (2), 99-108. Rushton, S.P. / Shirley, D.F. / Macdonald, D.W. / Reynolds, J.C. (2006): Effects of culling fox populations at the landscape scale: a spatially explicit population modeling approach, Journal of Wildlife Management 70, 1102-1110. Webbon, C.C. / Baker, P.J. / Harris, S. (2004): Faecal density counts for monitoring changes in red fox numbers in rural Britain, Journal of Applied Ecology 41, 768-779. Baker, P.J. / Harris, S. / Webbon, C.C. (2002): Effect of British hunting ban on fox numbers, Nature 419 (6902). Beyer, G. (2004): Wildtiermanagement in deutschen Nationalparken: Eine Herausforderung für den Naturschutz. In: Von der Jagd zur Wildbestandsregulierung: Muss in den Wildbestand im Nationalpark Eifel eingegriffen werden? Symposium am 13. Mai 2004 in Monschau-Imgenbroich, NUA Heft Nr. 15. ROBEL, R.J. et al.: Racoon Populations: Does Human Disturbance Increase Mortality? In Transactions of the Kansas Academy of Science 93 (1-2), 1990, S. 22-27 Jäger behaupten, Fuchsjagd sei tierschutzgerecht Fakt ist, dass etliche Studien das Gegenteil belegen: So weist eine englische Studie nach, dass aufgrund der mangelnden Treffsicherheit vieler Jäger auf jeden getöteten Fuchs ein verletzter Fuchs kommt (Fox, N., 2005) . Bei der Baujagd werden Füchse und Dachse an einem Ort attackiert, der von ihnen als vermeintlich sicheres Rückzugsrefugium genutzt wird und zur Jungenaufzucht dient. Bei Kämpfen zwischen Hund und Wildtier kommt es immer wieder zu erheblichen Verletzungen auf beiden Seiten (Bolliger G., Gerritsen V., Rüttimann A., 2010) . Gerade bei dieser Jagdmethode wird häufig auch das Gesetz umgangen, indem zunächst die Welpen und dann die geschützten Elterntiere getötet werden. Fuchsrüden spielen bei der Jungenaufzucht eine bedeutende Rolle. Dennoch werden sie gerade während der Paarungszeit intensiv bejagt. Ein nach erfolgter Paarung getöteter Fuchsrüde steht nicht mehr für die Versorgung seiner Familie zur Verfügung, wodurch Überlebenschancen und Konstitution von Füchsin und Welpen erheblich beeinträchtigt werden (Vergara V., 2001) . Vermeintlich „sofort tötende” Schlagfallen führen häufig zu schweren Verletzungen, insbesondere der Vorderläufe. Die Jagd mit sogenannten Lebendfallen führt nicht selten zu erheblichem Stress für das gefangene Tier (TVT Merkblatt Nr. 123 ) . ​ Literaturquellen: Fox, N. et al. (2005): Wounding rates in shooting foxes (Vulpes vulpes). Animal Welfare UK Bolliger G., Gerritsen V., Rüttimann A. (2010): Die Baujagd unter dem Aspekt des Tierschutz- und Jagdrechts, Gutachten (Schweiz) Vergara, V. (2001): Comparison of parental roles in male and female Red Foxes, Vulpes vulpes, in southern Ontario. Canadian Field Naturalist 115(1), 22-33 Patt, C. (2021): Tierschutzrechtliche Probleme bei der Fallenjagd ​ Mehr dazu in unseren Artikeln zur Tierschutzrelevanz der Fuchsjagd und zur Baujagd Weiter mit Teil 1 - Fakten zur Jagd allgemein Teil 3 - Wildschweine und Schwarzwildjagd Teil 4 - Invasive Arten Teil 5 - Wald und Wild

  • Wildtierschutz in den Bundesländern

    Kritische Berichte zur Jagd und mehr. Wildtierschutz in den Regionen. Der Schutz der Wildtiere liegt uns am Herzen Besuchen Sie die regionalen Seiten des Wildtierschutz Deutschland e.V. Aktuelle Informationen aus den Bundesländern: ​ Baden-Württemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen ​ ​ Hilfe für ein verletztes Wildtier finden Sie hier .

  • Zum Wald gehört das Wild - Antworten zum Wald-Wild-Konflikt

    Was bedeuten Pflanzenfresser wie Reh oder Hirsch für den Wald? Warum brauchen wir einen Wald mit Wild und keine Leitlinie 'Wald vor Wild'? Hier alle Fragen und Antworten als PDF Stand Februar 2024 Teil 1 - Fakten zur Jagd allgemein Teil 2 - Füchse und Fuchsjagd Teil 3 - Wildschweine und Schwarzwildjagd Teil 4 - Invasive Arten Teil 5 - Wald und Wild Große Pflanzenfresser in Mitteleuropa – welche wilden Huftierarten gab es hier eigentlich früher? In Mitteleuropa lebten Jahrtausende lang verschiedene Arten von wilden Pflanzenfressern (sog. Herbivoren). Artenvielfalt und Populationsdichte waren in der ursprünglichen, von Menschen nicht beeinflussten, gemäßigten Zone höher als heute. [1] Heute gibt es einen großen Teil der Pflanzenfresser nicht mehr. Es fehlen die zwei großen Wildrinder-Arten: Der Ur (Auerochse) ist ausgestorben bzw. ausgerottet. Das Wisent lebt nur noch in Wiederansiedlungsprojekten, hauptsächlich in Osteuropa, und auch der Elch ist nicht mehr in unseren Wäldern vertreten. Wenige einzelne von Polen aus durchziehende Exemplare wurden in den letzten Jahren in Brandenburg beobachtet. Zur ursprünglichen Großtierfauna gehörten außerdem der eurasische Wildesel und das Wildpferd sowie Alpensteinbock und Gämse ; letztere befindet sich heute auf der Vorwarnliste der Roten Liste. Für die Gams verschiebt und verkleinert sich momentan der Lebensraum durch den Klimawandel, da diese Art zwar gut mit Kälte, aber weniger gut mit Hitze zurechtkommt. [2] Rehe und Hirsche können sich an die vorhandenen Lebensräume in Deutschland anpassen, allerdings dürfen Rothirsche in einigen Bundesländern nicht frei umherziehen und sollen getötet werden, sobald sie ihr Rotwildgebiet verlassen haben. [1] Senn, J. (2019) in: Wohlgemuth et al.: Störungsökologie, Bern 2019. [2] Arnold, W. (2015) Überleben im Hochgebirge, in: Die Zukunft des Gamswildes in den Alpen, Schriftenreihe Bayerischer Jagdverband (Hrsg.) Bd. 21. Wie sorgen große Pflanzenfresser (Herbivoren) eigentlich für mehr Artenvielfalt im Wald? Und was sind eigentlich Paarhufer? Die wilden Pflanzenfresser unserer Breiten (sogenannte "Herbivoren"), also Rehe, Hirsche u.a. sind wiederkäuende Paarhufer (Jägersprache: "Schalenwild") - zu den Paarhufern gehören auch die Wildschweine, die allerdings Allesfresser sind. Paarhufer sind Huftiere, bei denen zwei Zehen stark entwickelt und die übrigen zurückgebildet sind. Sie sind wichtiger Bestandteil von Ökosystemen: Denn dadurch, dass sie Boden und Vegetation verändern, können sie die biologische Vielfalt erhöhen . Sie gestalten als "Habitatbildner" ihren Lebensraum. [3] Die Einwirkungen auf Boden und Vegetation durch wilde Pflanzenfresser werden in der Ökologie als „Störungen “ bezeichnet. Das ist in diesem Zusammenhang ein wertfreier Begriff. Die Vorgänge solcher Störungen können bedeuten, dass sich das Konkurrenzverhältnis von Pflanzen untereinander verändert und manche Pflanzenarten dadurch begünstigteren Bedingungen unterliegen. Keimfähige Samen von Bäumen und Sträuchern werden durch wilde Huftiere über weite Strecken transportiert: Zwischen den Hufen, im Fell und auch durch die Verdauung; so tragen sie zur Biodiversität bei . [4] Sie gestalten ihren Lebensraum durch Tritt und durch Fraßeinwirkung, der Boden wird durch die Hufe und durch das Wälzen großer Körper geöffnet, so können hier neue Samen keimen . [5] Suhlen bieten dabei zusätzlich Lebensräume für Amphibien und Insekten . Die Paarhufer sind Schlüsselarten für eine Reihe von Prozessen in der Natur (man spricht von „ökosystemaren Prozessen“). In den Ausscheidungen von Wiederkäuern leben Insektenarten, die wiederum vielen Vogelarten Nahrung liefern; das Fell der Paarhufer dient als Nistmaterial und in ihren Kadavern, von denen auch kleinere Beutegreifer und Aasfresser wie Füchse und Marder profitieren, können ganze Artengesellschaften entstehen. [6] Für große Prädatoren (Wolf, Luchs) sind Herbivoren Beute und Nahrung, so zählen z.B. Rehe und das Rotwild bei uns zu den Hauptbeutearten des Wolfes . Huftiere erfüllen eine Reihe ökologischer Zwecke (sog. „Ökosystemleistungen“) und sollten in dieser wichtigen Funktion sowie als fühlende Mitlebewesen geachtet werden. Die Reduzierung dieser für die Biodiversität wichtigen Tierarten auf "Waldschädlinge" ist falsch und wird auch der Zielsetzung zur Schaffung klimastabiler Wälder nicht gerecht. [3] Reck, H. et al (2009): Pilotstudie Wild und biologische Vielfalt, Stiftung Natur und Mensch, Bonn 2009. [4] Ebd. [5] Vgl. Senn, J. (2019) in: Wohlgemuth et al: Störungsökologie, Bern 2019. [6] Stöcker et al (2010) Wild im Wald - Rothirsch und Co als Retter der Artenvielfalt? Hamburg 2010. Wie überleben Rehe und Hirsche den nahrungsarmen Winter? Warum sollte man das Rotwild im Winter füttern? Die Frage nach Winterfütterung wird kontrovers diskutiert. Häufig ist die Ablehnung von Winterfütterung mit der Vorstellung verbunden, dass Pflanzenfressern ein intakter, ruhiger Winter-Lebensraum zur Verfügung stehe. Außerhalb der Kernzonen von Nationalparks und Schutzgebieten gelten solche Zustände leider nicht für Wildtiere. Sie leben in einer „Landscape of Fear“, sie werden bis zu zehn Monate im Jahr gejagt und teilen sich ihren Lebensraum mit der Holz- und Landwirtschaft. Aus dieser permanenten Unruhe resultiert ein hoher Energiebedarf ; versuchen die Tiere diesen durch Nahrungsaufnahme zu decken, wird ihr natürliches Fraßverhalten häufig als Schaden interpretiert. Winterfütterungen können ein Kompromiss sein , um Tiere an bestimmte Orte zu binden und Forstkulturen zu entlasten. Die Lebensbedingungen von großen Pflanzenfressern, insbesondere dem Rotwild, sind in Mitteleuropa heute meistens nicht mehr artgemäß . Normalerweise würde Rotwild zwischen Sommer- und Wintereinstand wechseln. Weil aber die tiefer gelegenen Winterlebensräume von Menschen besiedelt und von Straßen zerteilt sind, kann es seiner natürlichen Überlebensstrategie, dem Wandern, nicht nachkommen. So wird das Rotwild gezwungen, auch im Winter in seinem Sommereinstand zu bleiben . Hier, häufig in höheren Lagen, ist es daher zumindest in den Notzeiten auf Fütterung angewiesen . Ein weiterer Faktor, der das natürliche Verhalten der Wanderungsbewegung junger Hirsche unterdrückt und verhindert, ist das Abschussgebot außerhalb der sogenannten Rotwildbezirke . In Deutschland sind diese kleinen, inselartigen Rotwildbezirke in vielen Bundesländern (z.B. Bayern, Baden-Württemberg, Hessen) festgelegt. Ausschließlich in diesen Gebieten darf Rotwild leben. Sobald es einen Huf über diese unsichtbare Grenze setzt, soll es erschossen werden. Durch die Begrenzung der Lebensräume wird der Transport von Genvarianten zwischen verschiedenen Teilpopulationen verhindert und damit die zukünftige Existenz von gesundem Rotwild gefährdet. In Hessen ist dieser beginnende Aussterbeprozess bereits am Fund eines Individuums mit verkürztem Unterkiefer und eines Rotwildkalbs ohne Hufschalen sichtbar geworden. [7] [8] Eigentlich haben wiederkäuende Pflanzenfresser eine eigene biologische Methode zu überwintern , wenn sie dazu einen ruhigen, ungestörten Einstand haben: Hirsche und Rehe verlangsamen in Abhängigkeit von der Tageslänge ihren Stoffwechsel, um weniger Energie zu verbrauchen und dementsprechend weniger Nahrung zu benötigen. [9] Die Tiere können ihre Körpertemperatur senken und sich damit durch geringeren Energieverbrauch an das fehlende Nahrungsangebot anpassen . Diese Situation kann allerdings nur eintreten, wenn die Wiederkäuer nicht gestört werden. Werden sie durch Fluchten und Unruhe doch gezwungen, Energiereserven zu verbrauchen, entsteht dadurch wieder ein erhöhter Nahrungsbedarf, der im Winter aber nicht auf natürliche Art und Weise gedeckt werden kann. Durch die intensive menschliche Nutzung der Agrar- und Forstflächen können große Pflanzenfresser bei uns kaum mit dieser natürlichen Anpassung überwintern. Die permanente Unruhe erlaubt es den Tieren nicht, die für die nahrungsarme Zeit erforderliche Energie zu sparen, da sie häufig gezwungen sind, zu fliehen. Um diese Umstände zu kompensieren, sollte Rotwild während des Hochwinters gefüttert werden. Bei der Diskussion um Fütterung von wiederkäuenden Paarhufern, insbesondere Rotwild, sollte auch aus Tierschutzsicht beachtet werden, dass wir Menschen verpflichtet sind, eine Tierart in ihrer heimischen Landschaft zu erhalten, und dass wir dabei zwischen bewirtschafteter Kulturlandschaft und intakter Wildnis differenzieren müssen. Nur in letztgenannter gilt es, dass Rotwild keine Fütterung braucht. Um den Lebensbedürfnissen unserer großen Pflanzenfresser entgegenzukommen und deren Arterhalt zu sichern, fordern wir die Abschaffung von Rotwildgebieten und Jagdruhe ab Mitte Dezember eines Jahres. Auch sollten die Lebensräume der Tiere durch Grünbrücken miteinander verbunden werden, um dem mangelnden Genaustausch verschiedener wandernder Arten entgegen zu wirken. [7] Reiner et al. (2019): Sicherung der Genetischen Vielfalt beim hessischen Rotwild als Beitrag der Biodiversität , Gießen 2019. [8] Hoher Inzuchtgrad beim Rotwild in Hessen [9] Arnold, W. (2013): Schluss mit der Jagd im Januar Fressen Rehe den Lebensraum Wald auf? Was ist von Verbissgutachten zu halten? Welche tierschutzrelevanten Konsequenzen hat der steigende Jagddruck? Es gibt keinen „Wald-Wild-Konflikt“ , sondern einen Zielkonflikt verschiedener Interessengruppen. Dabei geht es einem Großteil von Waldbesitzenden und Forstbetrieben um eine möglichst schnelle Wiederbewaldung ihrer Kulturflächen mit bestimmten Baumsorten, einer anderen Gruppe geht es um die Existenzbedingungen der im Wald und in halboffenen Landschaften lebenden pflanzenfressenden Wildtiere. Diese sind von forstlichen und landwirtschaftlichen Eingriffen in ihrem Habitat betroffen. Das Fraßverhalten von Pflanzenfressern wird als Bedrohung für zukünftige Wälder inszeniert, die auf beeinträchtigten Flächen wachsen sollen. Dafür werden forstliche Gutachten erstellt, die den Zustand der Verjüngung dokumentieren. In diesen Gutachten werden jedoch nicht alle Faktoren berücksichtigt, die auf Bäume einwirken, sondern einzig der sogenannte „Verbiss“ durch Pflanzenfresser – die Standortsituation im Zusammenspiel aus Licht, Boden, Niederschlägen usw. fehlt hier. Anhand dieser sogenannten, unseres Erachtens wildbiologisch unvollständigen „Verbissgutachten“ , werden in vielen Fällen vom Forst Forderungen nach mehr Jagd gestellt. Die tatsächliche Bestandsgröße von Rehpopulationen lässt sich allerdings durch Verbissgutachten nicht ermitteln, ebenso wenig können daraus Rückschlüsse gezogen werden über die Eignung eines Lebensraums und seine Kapazitäten. Diese Faktoren werden in einer Lebensraumanalyse untersucht, die allerdings nicht verbindlich ist. Aus Tierschutzgründen sollte im Wildtiermanagement diesen Zusammenhängen mehr Gewicht beigemessen werden. Es ist belegt, dass Pflanzenfresser zwar Pflanzenzusammensetzungen verändern, aber nicht ganze Wälder zerstören können . [10] Heute kennen wir die Ergebnisse von Langzeitstudien, etwa durch ein Projekt in Österreich, das sich über einen Zeitraum von 30 Jahren mit dem Einfluss von Pflanzenfressern auf Wald beschäftigt hat und zeigt, dass sich selbiger nach dem anfänglichen sog. „Wildschaden“ im Jungwuchs trotzdem gut entwickeln kann und dass kein eklatanter Zusammenhang zwischen Verbiss und Prognose auf den im Lauf der Jahre entstandenen Wald besteht. [11] Unsere Wälder wurden durch menschliche Eingriffe geschwächt. Auf Kahlschlag-Flächen und durch schwere Maschinen verdichteten Böden ist es schwierig und teils unmöglich, einen „neuen“ Wald zu begründen, Saat oder Pflanzung können vertrocknen und selbst die heute bevorzugte Naturverjüngung leidet auf vormals malträtierten Flächen unter dem sich verändernden Klima. Da es eigentlich nicht möglich ist, zuverlässig zu prognostizieren, welche Baumarten zukünftig passend wären, existiert der Begriff des „klimastabilen Mischwalds“. Sofern dabei standortgerechte Baumarten eingesetzt werden, könnten bei Mischwald mehr waldbauliche Chancen bestehen als bei Monokulturen. Von vielen Waldbesitzenden und Forstbetrieben wird pauschal gefordert, angeblich zu hohe Wilddichten zu verringern. Davon verspricht man sich erhebliche Kosteneinsparungen in der Forstwirtschaft. Dabei wird die berechtigte Sorge der Menschen um den allgemeinen Zustand des Waldes und seine Funktion als Klimaschutz-Mechanismus allerdings als Vorwand genutzt, um Akzeptanz zu erreichen für massiv gesteigerten Jagddruck, der erhebliche Tierschutzprobleme mit sich bringt . Dazu zählen Nachtjagd, Mindestabschüsse, aufgeweichter oder nicht eingehaltener Muttertierschutz, Schonzeitverkürzungen und große Drück-Stöber-Jagden bis nach der Wintersonnenwende. Vielerorts wird zudem eine Vorverlegung des Jagdbeginns auf Anfang April gefordert, wenn die Pflanzenfresser noch ausgehungert vom Winter und weibliche Tiere hochträchtig sind. Zu den genannten Problemen gehören auch große Drückjagden mit Freigabe einzeln anwechselnder Alttiere (gebärfähige Hirschkühe), wodurch der Muttertierschutz gefährdet oder billigend übergangen wird. Beim Rotwild kann das Töten eines eigentlich führenden Alttiers, das aber einzeln vor den Schützen getrieben wird, zu andauerndem Tierleid beim überlebenden Kalb führen. Ein Rotkalb ist mindestens ein Jahr lang von seinem Muttertier abhängig und braucht dieses, um in der strengen Hierarchie von Rotwildrudeln einen Platz zu behalten und um seinen Lebensraum kennenzulernen, auch wenn es nicht mehr gesäugt wird. [12] Diese absolut nicht tierschutzgerechten Jagdmethoden werden gesellschaftlich nicht akzeptiert, allenfalls dann wenn in den Tieren eine vermeintliche Bedrohung gesehen wird, weshalb das dafür erzeugte Bild des Rehs als Waldschädling eng damit verknüpft ist. Derartige Methoden können schwerwiegende Veränderungen in der Dynamik von in sozialen Strukturen lebenden Herdentieren bewirken. Die daraus resultierenden Tierschutzprobleme werden von Forstbetrieben öffentlich nicht angesprochen. Es scheint, als wären die stetigen Forderungen nach mehr Abschüssen von pflanzenfressenden Huftieren ein Ablenkungsmanöver von strukturellen und ökologischen Problemen der Waldbewirtschaftung. Pflanzenfressende Tierarten aus vermeintlichem „Waldschutz“ rigoros in großer Anzahl zu töten ist u. E. weder ethisch noch rechtlich noch wildbiologisch vertretbar. [10] Bei einer Untersuchung fand man heraus, dass auf zwei Dritteln des untersuchten Gebiets weder für die gesamte Waldfläche noch für die Verjüngung bedeutende Einflüsse durch Verbiss entstanden, Senn 2019 unter Verweis auf Kupferschmid et al. 2015. [11] Reimoser, Stock et al. 2022: Does Ungulate Herbivory Translate into Diversity of woody Plants? A Long-Term Study in a Montane Forest Ecosystem in Austria. Kurzfassung . [12] Vgl Guber, Herzog: Muttertierschutz auf Drück-Stöber-Jagden aus biologischer und rechtlicher Sicht am Beispiel des Rotwildes , Symposium Jagd und Tierschutz Gibt es „zu viele“ Rehe? Oder fehlt der Wille zu wildgerechten Wald-Konzepten? Der Begriff „angepasste Wildbestände“ ist nicht zwangsläufig bezogen auf die ökologische Kapazität eines Lebensraums, sondern auf die wirtschaftliche Kapazität in Form von Holzerträgen. In zahlreichen Forsten - allen voran in den Landes- und Bundesforsten - wird scheinbar einzig die Wilddichte als Ursache von Problemen angesehen, obgleich es im Wildtiermanagement mehrere, auch nicht-jagdliche Stellschrauben gibt, um Pflanzenfresser in Agrar- und Forstflächen so zu lenken, dass forstliche Ziele erreicht werden können. Zu diesen ineinandergreifenden Maßnahmen gehört beispielsweise das Anlegen von jagdfreien Ruhezonen und Äsungsflächen , z.B. auch Blühstreifen in Agrargebieten , um Verjüngungsgebiete zu entlasten. Da die meisten Wälder forstwirtschaftlich genutzt werden, sind unsere Wildtiere gezwungen, in dieser menschlich stark geformten Landschaft ihren Lebensraum zu finden. Der Lebensraum hat zudem eine weite Schere zwischen Winter- und Sommerlebensraum. Während der Vegetationszeit finden Wildtiere sehr viel Nahrung und Deckung, die plötzlich mit dem Erntezeitpunkt wegfällt. Die reviertreuen Tiere können dadurch in einen regelrechten Schock geraten. Daher müssen ethisch vertretbare Konzepte zur Koexistenz für unsere Wildtiere erarbeitet und umgesetzt werden und Lebensräume wildtierverträglich gestaltet werden. Holz-Zertifikate: Tierschutz und Wildtiermanagement berücksichtigt? Viele Holzprodukte besitzen die Zertifikate „PEFC und FSC“. Obwohl beide Zertifikate laut eigenen Angaben Nachhaltigkeit und Biodiversität fördern, werden in ihren Richtlinien Wildtiere u.E. nicht als natürlicher Bestandteil von Waldökosystemen verstanden, sondern eher als Schadfaktoren angesehen, deren Bestände „angepasst“ d.h. stark dezimiert werden sollen. Der positive ökologische Einfluss großer Pflanzenfresser oder wenigstens ihre Zugehörigkeit zum Ökosystem wird bei den beiden großen als nachhaltig geltenden Holzzertifikaten nicht aufgegriffen, sondern es werden Pflanzenfresser bei FSC als dem Wald schadende Tierart dargestellt, von der es eine zu hohe Anzahl gäbe. Weiter mit .. Teil 1 - Fakten zur Jagd allgemein Teil 2 - Füchse und Fuchsjagd Teil 3 - Wildschweine und Schwarzwildjagd Teil 4 - Invasive Arten

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