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Claudia Ward

Freilaufende Katzen: Bedrohen sie die Artenvielfalt?

Zum Weltkatzentag äußern die Jagdverbände wieder heftige Kritik gegen Katzen , in den einschlägigen Jägerforen überschlagen sich die Kommentare gegen die Samtpfoten. Freigänger und Streunerkatzen sollen die Hauptverursacher des Vogelsterbens sein.


Freigänger Bild: privat

In deutschen Haushalten leben laut Angaben vom ZZF, Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V., 14,8 Millionen Hauskatzen und sind somit das beliebteste Heimtier. Rund 2 Millionen Katzen leben als Streuner auf Deutschlands Straßen und führen ein hartes Leben, welches von Hunger und Krankheiten gezeichnet ist. Viele Katzen sterben an Hunger, Infektionskrankheiten, werden überfahren oder fallen Tierquäler zum Opfer. Auch werden Jahr für Jahr zig-, wenn nicht gar Hundertausende von Katzen im Rahmen der Jagdausübung getötet.


Niemand streitet ab das Katzen Vögel fressen, aber ihnen die Hauptschuld am Vogelsterben in die Schuhe schieben zu wollen ist schlichtweg unüberlegt und falsch. Werden hier wichtige andere Faktoren, welche zum Vogelsterben führen, einfach absichtlich übersehen? Dazu gehören ein veränderter Lebensraum, das Insektensterben, das Verhalten der Zugvögel, Krankheiten wie die Vogelgrippe aber auch die legale und illegale Jagd auf Millionen von Zugvögel jährlich in südlichen Ländern wie Zypern, Malta, Libanon und Italien. ( 53 Millionen Vogelopfer jährlich lt. Komitee gegen den Vogelmord).

Auch in Deutschland wird immer noch illegal Jagd auf Singvögel gemacht, besonders im Ruhrgebiet sowie im Großraum Frankfurt. https://www.komitee.de/de/projekte/deutschland/singvogelfang-in-deutschland/rts.



Ein weiterer Faktor für das Vogelsterben sind die vielen „ Gärten des Grauens“, Steingärten.Bäume und Hecken werden entfernt und somit fehlt den Vögeln ein wichtiger Baustein für ihre Nester. Ebenso verschwinden dadurch Insekten, welche ganz automatisch zum Vogelsterben führen.Auch der Straßenverkehr fordert Millionen Vogelopfer jährlich, ebenso wie durch Vogelschlag an Glasfronten. Schätzungsweise sterben hierdurch 18 Millionen Vögel jährlich.


Katzen leben schon seit tausenden Jahren in der Obhut des Menschen, der älteste Nachweis eines Zusammenlebens von einem Mensch und einer Katze ist über 9500 Jahre alt und stammt aus Zypern. Schon in der Antike hielten Katzen, z.B. die Vorratskammern von Mäusen und Ratten frei und waren ein wichtiger Partner in der Bekämpfung der Pest, welche über die Flöhe von Ratten auf den Menschen übertragen wurden. Auch auf Schiffen nahm man im 18. und 19.Jahrhundert gerne Katzen mit an Bord, sogenannte „Schiffskatzen“ um diese frei von Mäusen und Ratten zu halten.Somit ist auch zu erklären wie Katzen in manch abgelegene Teile der Erde kamen.


Das die Katzenpopulation weltweit derartig ansteigt, liegt am Verhalten der Menschen. Tierschützer fordern schon lange eine allgemeine Kastrationspflicht bei Katzen um einen weiteren Anstieg der Population zu verhindern. Kastration ist gelebter Tierschutz und ein jeder Besitzer einer Katze sollte dies auch unbedingt bei seinem Tier durchführen lassen.


Ehemalige Streunerkatze Bild: privat

Tierschutzvereine und Katzenhilfen arbeiten teilweise ehrenamtlich um Streunerkatzen zu versorgen, diese einzufangen und zu kastrieren. Die jungen Tiere kann man gut vermitteln, die älteren Tiere werden nach der Kastration und nach der Registrierung wieder ausgesetzt und dort weiterhin betreut. Auf Dauer hilft nur eine deutschlandweite Kastrationspflicht für Katzen, ebenso sollten sogenannte „ Vermehrer“ von Katzen,welche dies aus reiner Profitgier machen, mit Bußgeldern belegt werden. Bitte schaut bei dem Wunsch nach einer Katze im nächstgelegenen Tierheim vorbei, dort gibt es ganz wundervolle Katzen, auch Katzenkinder findet man in den Tierheimen welche ganz sehnsüchtig auf eine neues Zuhause warten.



Hauskatze   Bild: privat
Hauskatze Bild: privat









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