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  • Lovis Kauertz

Niedersachsen: Mehr Wölfe - weniger Schäden

2013 hat sich in Niedersachsen das erste Wolfsrudel niedergelassen. Seitdem ist die Zahl der Wolfsrudel bis Ende 2017 auf 14 und bis Dezember 2018 auf 18 (bestätigte) Rudel gestiegen. Trotz dieser Zunahme an Wölfen in Niedersachsen ist die Zahl der Attacken auf Weidetiere in 2018 um 50 % gegenüber dem Vorjahr gesunken. Dies widerspricht jedoch vielen Vermutungen, dass Schäden an Nutztieren durch eine wachsende Wolfspopulation klar steigen. In 2017 wurden bei 159 Attacken 403 Weidetiere getötet, während in 2018 bei 115 Attacken 280 Weidetiere umkamen. Diese Zahlen zeigen möglicherweise den positiven Effekt von ordnungsgemäßen Herdenschutzmaßnahmen.

Wolf auf moosbewachsenem Felsen

Kontrollierter Abschuss von Wölfen führt zu mehr Angriffen auf kleine Weidetiere.

Bild: Stefan Suittenpointner

Herdenschutz funktioniert

Die Landesregierung und andere Organisationen Niedersachsens haben in den letzten Jahren in die Umsetzung ordnungsgemäßen Herdenschutzes investiert. Diese Bemühungen zielen darauf ab, die Besitzer von Weidetieren im Bundesland zu informieren, finanzielle Unterstützung für Material zur Verfügung zu stellen sowie bei der Umsetzung der Schutzmaßnahmen zu helfen. Die starke Abnahme von Attacken auf Weidetiere ist ein klarer Indikator dafür, dass sich Wölfe auf ihre Hauptnahrungsquelle konzentrieren, wie etwa den reichlich vorhandenen Wildtieren im Wald.

Abschuss von Wölfen ist kontraproduktiv

Studien zeigen, dass die Tötung von Wölfen gegenteilig zum gewünschten Effekt wirkt. Die Erlaubnis eines kontrollierten Abschusses, vermeintlich um die gesellschaftliche Akzeptanz des Wolfes zu steigern, führt zu mehr Angriffen auf kleine Weidetiere. Ordnungsgemäße Elektrozäune, Schutzhunde, Nachtpferche und auch Hirten sind der Schlüssel um Schafe und Ziegen zu schützen. Diese Strategie wird von den Daten aus Niedersachsen noch einmal bestätigt.

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Quellartikel von Max A.E. Rossberg auf Wilderness-Society.org

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