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  • Lovis Kauertz

Tierquälerische Ausbildung an lebenden Füchsen - Gerichtstermin Lemgo-Voßheide kurzfristig abgesagt

In der Schliefanlage in Lemgo-Voßheide, werden – wie an ca. 100 weiteren Orten in Deutschland – Hunde zur Fuchsjagd am Fuchsbau (Baujagd) abgerichtet. Für diese Jagdhundeausbildung müssen meist armselig gehaltene Füchse herhalten. Zu den Trainingszeiten werden die Füchse in einem künstlich angelegten Tunnelsystem (Bau) in einen durch Gitter vom Hund getrennten Kessel verfrachtet, um dort von den Hunden aufgespürt zu werden. Gutachten sprechen hier von erheblichem Stress, dem die Füchse immer wieder ausgesetzt sind.

Fuchs im Zwinger einer Schliefanlage

Hunde in der Schliefanlage des Teckelclubs werden mittels lebender Füchse auf Schärfe abgerichtet

Bei der Jagd im freien Feld geht der „Bauhund“ in den Bau und hetzt die am Schlafplatz verweilenden Füchse (häufig auch Füchsin mit Welpen) vor die Flinten der Jäger. Von Informanten wissen wir, dass Füchse hier immer wieder erschlagen, ertränkt, durch Hunde verletzt und erst dann erschlagen oder erschossen werden. Auch kommt es durch Beißereien häufig zu starken Verletzungen der zur Jagd eingesetzten Hunde. Tierschützer aus Frankreich haben Szenen einer Baujagd in einem Video festgehalten, das Sie hier sehen können.

Im Lemgo-Voßheide sollen dort gehaltene Füchse bereits im Sommer 2017 nicht täglich mit Futter und mit Wasser versorgt worden sein. Gegen den Betreiber der Schliefanlage wurde später Bußgeld wegen Tierquälerei erlassen, gegen welches er sich am für den 5. Juli 2018 angesetzten Gerichtstermin wehren wollte. Der Vorwurf: Er soll eine hochträchtige Fähe zur Prüfung mit Jagdhunden eingesetzt und so hohem Stress ausgesetzt haben. Der Gerichtstermin wurde kurzfristig zunächst abgesagt.

Ein vom Landkreis in Auftrag gegebenes Gutachten des renommierten Experten für Tierschutzrecht Dr. Christoph Maisack beurteilt den Betrieb in der Schliefanlage als „Abrichtung auf Schärfe“, was nach dem Tierschutzgesetz verboten ist. Auch die Kreisveterinärin Dr. Heike Scharfenberg, die sich den Ausbildungs- und Prüfungsbetrieb in Lemgo-Voßheide angesehen hat, berichtet, dass die Füchse dort extremem Stress ausgesetzt seien.

Gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Fuchs fordern wir die Schließung von Schliefanlagen in Deutschland, die Abschaffung der tierquälerischen Baujagd und eine Vollschonung von Füchsen und anderen Beutegreifern in Deutschland. Von der von Armin Laschet (CDU) geführten Landesregierung NRW kommen derweil Forderungen, die Baujagd sogar auszuweiten.

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