Wilde Weihnachten – eine Zeit, die verbindet
- Susanne Schüßler
- vor 6 Stunden
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Weihnachten besitzt eine besondere Stimmung, die sich wie ein sanftes Leuchten über Häuser und Herzen legt, weil sie uns innehalten lässt, während draußen die Welt ein wenig stiller wird. Familien reisen zusammen, weil Nähe in diesen Tagen spürbarer scheint als sonst, und viele Menschen erinnern sich an jene alte Geschichte, in der ein einfacher Stall Maria und Joseph Schutz bot und in der die Tiere, die dort lebten, selbstverständlich Teil dieses Moments waren.
Dieses Bild erzählt bis heute davon, dass Tiere nicht am Rand unseres Lebens stehen, sondern mitten darin. Umso bedeutsamer ist es, dass die Entscheidung, Tiere zu verschenken, manchmal aus einer spontanen Weihnachtsstimmung heraus getroffen wird, die jedoch nicht immer Bestand hat und manche dieser Lebewesen später in Tierheimen enden. Weihnachten wird zu einer Zeit der Besinnung, in der wir darüber nachdenken können, was wirklich zählt, und genau daraus entsteht die Frage, welche Rolle Tiere in unserem Leben spielen und wie sehr sie davon abhängig sind, wie wir Menschen handeln.

Warum Weihnachten auch für Tiere eine Bedeutung haben kann
Obwohl Wildtiere keine Feste feiern und keine Traditionen kennen, entsteht gerade in der Weihnachtszeit ein Raum, in dem auch sie von unserem Mitgefühl profitieren können. Es sind die Entscheidungen der Menschen, die diese Wochen für Tiere zu etwas Besonderem machen, weil wir uns in dieser Zeit stärker mit Rücksicht, Liebe und dem Gedanken des gemeinsamen Lebens beschäftigen. Wenn wir Tiere als Mitbewohner wahrnehmen, die Bedürfnisse besitzen, die ebenso real sind wie unsere eigenen, wandelt sich Weihnachten zu einem Moment, der über das menschliche Miteinander hinaus Bedeutung erhält.
Wege, Tieren in der Weihnachtszeit Gutes zu tun
Das Schenken gehört zu Weihnachten wie Kerzen zum Advent und doch zeigt sich, dass Geben seinen wahren Wert dort entfaltet, wo es über das reine Austauschen von Dingen hinausgeht. Wer einen Kalender eines Tierschutzvereins erwirbt oder verschenkt, unterstützt wichtige Projekte, die ohne solche Mittel kaum möglich wären. Wer eine Patenschaft übernimmt, einem Verein beitritt oder eine Spende gibt, die vielleicht klein erscheint, aber dennoch viel bewirken kann, setzt ein Zeichen der Verbundenheit. Manche Menschen entscheiden sich zudem dafür, über die Feiertage bewusst auf Tiere auf dem Teller zu verzichten, weil sie spüren, dass auch solche Entscheidungen Ausdruck einer liebevollen Haltung gegenüber der Welt sind. Jede dieser Gesten zeigt, dass Mitgefühl kein begrenztes Gut ist und dass Freude entsteht, wenn man Gutes teilt.
Wie Aufmerksamkeit für Tiere auch andere Menschen erreicht
Geschenke, die dem Tierwohl dienen, besitzen eine Strahlkraft, die weit über den einzelnen Moment hinausreicht, weil sie oft Gespräche auslösen, die andere Menschen zum Nachdenken bringen. Kinder erleben früh, wie bedeutsam Verantwortungsgefühl sein kann, und Erwachsene werden durch Erzählungen oder Beobachtungen auf Themen aufmerksam, die ihnen im Alltag nicht begegnen. So entsteht ein Bewusstsein, das Menschen erreicht, die sonst wenig Berührung mit Tieren haben, und die Erfahrung zeigt immer wieder, dass kleine Impulse ganze Lebenshaltungen prägen können.
Die wert volle Arbeit derjenigen, die sich für Tiere einsetzen
In ganz Deutschland setzen sich Menschen mit beeindruckender Ausdauer und großem Herzen für Tiere ein, die sich nicht selbst schützen können. Sie arbeiten in Vereinen, Organisationen oder Projekten, vielfach ehrenamtlich, und stellen ihre Freizeit, ihr Wissen und ihre Kraft zur Verfügung, weil sie spüren, wie notwendig ihr Einsatz ist. Sie decken Missstände auf, lindern Leid und kämpfen dafür, dass Tiere Rechte erhalten, die ihnen so oft verwehrt werden. Diese Arbeit besitzt einen Wert, der sich kaum in Worte fassen lässt, weil er sich im Leben der Tiere widerspiegelt, deren Schicksal sich ohne diese Menschen nie verändern würde.
Nichts von alledem wäre möglich ohne die Menschen, die Vereine mit Beiträgen, Spenden, Patenschaften oder praktischem Einsatz tragen. Ihre Entscheidung, einen Teil ihres Lebens in den Dienst des Tierschutzes zu stellen, bewahrt Lebensräume, ermöglicht politische Veränderungen und schenkt unzähligen Tieren Schutz und Hoffnung. Ihnen allen gilt ein aufrichtiger Dank, weil sie den Tierschutz jeden Tag aufs Neue lebendig halten und weil ihre Beharrlichkeit zeigt, dass Veränderung möglich ist.
Warum Weihnachten auch ein Fest der Rücksicht sein sollte
Am Ende dieser besonderen Jahreszeit stellt sich eine Frage, die jedes Jahr von Neuem relevant wird. In vielen Städten und Dörfern wird der Jahreswechsel mit lautem Feuerwerk gefeiert, oft schon Tage vorher und danach. Dieses Spektakel erzeugt Lärm und grelle Lichtblitze, die für Wildtiere, Haustiere und Nutztiere erheblichen Stress bedeuten. Viele Haustiere erhalten in dieser Zeit vorsorglich Beruhigungsmittel, während Wildtiere dem Geschehen schutzlos ausgeliefert sind. Panik, Flucht, Kollisionen, Orientierungsverlust und sogar der Tod gehören zu den Folgen, die jedes Jahr auftreten. Da viele Wildtiere mitten in unseren Siedlungen leben, sind sie besonders stark betroffen. Wären Tierkliniken Orte, die Tiere selbst aufsuchen könnten, stünden sie zu dieser Zeit wohl hoffnungslos überfüllt vor der Tür. Ein Verzicht auf Feuerwerk wird damit zu einem Geschenk, das unzähligen Lebewesen Leid erspart und ein Vorbild für Kinder sein kann, die durch solche Entscheidungen erfahren, dass Rücksicht ein echter Wert ist.
Ein leises Zeichen der Verbundenheit
Vielleicht wird Weihnachten genau dann zu einem Fest, das Tiere wirklich einschließt, wenn wir beginnen, sie in unsere Gedanken und Entscheidungen einzubeziehen und in kleinen Gesten zeigen, dass Mitgefühl weit über unsere eigenen Kreise hinausreichen darf. Wenn Geben zum Empfangen wird, weil man spürt, dass selbst eine kleine Entscheidung Gutes bewirken kann, entsteht eine Form von Frieden, die über die Feiertage hinausreicht und Leben nachhaltig berühren kann. In diesem Sinne wünsche ich allen Lebewesen auf dieser Erde und darüber hinaus ein friedvolles, warmes Weihnachtsfest und einen hoffnungsvollen, achtsamen Übergang in das neue Jahr.








