Wie viele von unseren regelmäßigen Lesern wissen, setzt sich Wildtierschutz Deutschland nicht nur für die Abschaffung der Hobbyjagd ein, sondern unterstützt mit Ihren Spendengeldern vor allen Dingen Organisationen, die sich um in Not geratene Wildtiere kümmern. Dazu gehören Tierschutzprojekte für die Aufnahme, Versorgung und Auswilderung von Füchsen, von Mardern und Marderartigen und je eine Eichhörnchen- und eine Igelstation. Alleine hier werden Jahr für Jahr viele hundert Wildtiere aufgenommen und zum überwiegenden Teil wieder ausgewildert. Auf einem Gnadenhof in Bayern finden Tiere Platz, die zum Beispiel aufgrund eines Leidens nicht mehr auswilderungsfähig sind. Nachfolgend nun eine kleine Erfolgsgeschichte von Sabine Gallenberger, die die mit dem Bayerischen Tierschutzpreis ausgezeichnete Eichhörnchenhilfe leitet: "Im Sommer bekamen wir am frühen Abend einen Hilferuf, dass wir ein verletztes Eichhörnchen außerhalb von München abholen sollen. Es lag unter einem Baum, niemand wollte es bringen. Nachdem ich zuvor nächtelang Tierbabys versorgt hatte, war ich so müde, dass ich Angst hatte, beim Fahren einzuschlafen. Ich bat deshalb Doris, eine unserer treuen Ehrenamtlichen, mitzufahren.
Nicht Florian, aber ein Artgenosse. Bild: Mirko Fuchs
Wir fanden ein verletztes, dehydriertes Eichhörnchen vor, ca. fünf Wochen alt und versorgten es sofort mit Flüssigkeit und Wärme. Während wir nach weiteren Geschwisterchen suchten, hörten wir den Schrei eines Eichhörnchens, den diese nur in Todesangst ausstoßen. In der Dämmerung konnten wir in dem riesigen Laubbaum weder ein Nest noch das Tier sehen. Wir baten deshalb die Freiwillige Feuerwehr um Hilfe. Da diese nicht verpflichtet ist, in solchen Fällen zu helfen und es ja bald dunkel war, wurde uns an diesem Abend nicht geholfen. So fuhren Doris und ich traurig nach Hause, die Schreie des Tierbabys noch in den Ohren. Am nächsten Morgen fuhr ich erneut zu der Stelle und telefonierte von unterwegs nochmals mit der Feuerwehr. Nach längerer Überzeugungsarbeit wurde dann doch mit Hilfe einer Drehleiter der gesamte Kobel vom Baum geholt. Mit großen Augen sah mich Florian, ein kleiner, pechschwarzer Eichhörnchenbub erstaunt an. Es war ihm doch noch gelungen in den Kobel zu krabbeln. Dort wäre er alleine gewiss qualvoll und völlig unbemerkt verhungert. Er und seine Schwester haben Glück gehabt. Bis zur Auswilderung im Frühjahr überwintern sie in einer Gartenvoliere im Münchener Umland."