Schliefenanlagen: Kein Jagdhundetraining am lebenden Fuchs
- Gabi Joormann
- 1. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Aug.
Hör doch mal rein | Es kann nicht länger toleriert werden, dass im Jahr 2025 in Deutschland immer noch Füchse in viel zu kleinen Gehegen lebenslang leiden müssen, nur um Jagdhunde für die tierschutzwidrige und nicht tierschutzkonforme Baujagd abzurichten. Diese grausame Tradition hat zurecht keine Zukunft mehr – und wird von einer wachsenden Öffentlichkeit nicht länger akzeptiert.
Nicht selten werden Fuchswelpen der Natur entrissen und zu einem Leben in Gefangenschaft und sich wiederholender Todesangst in sogenannten Schliefanlagen verurteilt. Für die Füchse bedeuten die meist schlechte Unterbringung und das wiederholte Hundetraining dauerhaften Stress, sich wiederholende Todesangst und gravierende Verhaltensstörungen. Symptome sind u.a. Bewegungsstereotypien und Apathie.
Gutachten, unter anderem von der Deutschen juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht (DJGT), kommen zu dem Ergebnis, dass das Jagdhundetraining in Schliefanlagen gegen das Tierschutzgesetz verstößt. So ist es verboten ein Tier für Trainingszwecke zu verwenden, wenn dies mit vermeidbarem Leid, Stress oder Schaden verbunden ist und wenn gleichwertige Alternativen zur Verfügung stehen oder entwickelt werden könnten.
Fuchsroboter wie "Everfox" oder "SIM-Fox“ sind keine Spielereien, so wie dies derzeit vom Präsidenten des Jagdgebrauchshundeverbands, Karl Walch, behauptet wird, sondern eine praxiserprobte, tierleidfreie Lösung zum Training von Jagdhunden. Seit über sechs Jahren arbeiten Jagdhundeausbilder in Dänemark - nach eigenen Aussagen erfolgreich - mit mechanischen Füchsen. Davon konnte sich jüngst auch das niedersächsische Landwirtschaftsministerium überzeugen. In Dänemark wurden 2016 die Haltung von Füchsen in Pelztierfarmen und das Jagdhundetraining an lebenden Tieren verboten.
Durch einen mechanischen Fuchs wie den neuesten Fuchsroboter SIM-Fox lässt sich das Leid der Füchse in Schliefenanlagen ausschließen, so dass es unseres Erachtens geboten ist, die verfügbare Alternative umgehend auch in Deutschland einzusetzen. Für den Einsatz des Fuchses zu Jagdhundeübungszwecken gibt es somit keinen vernünftigen Grund.
Die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte zeigt Mut und Willen, den Fuchsroboter SIM-Fox in Niedersachsen einzuführen, unterstützt wird sie von Tierschutzbeiräten und Tierschutzorganisationen. Niedersachsen könnte so bald Vorreiter im Tierschutz sein.
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