Jäger behaupten, die Jagd auf Fuchs, Dachs & Co. sei erforderlich, um bedrohten Tierarten zu helfen. Nur warum gibt es trotzdem immer weniger Feldhasen, Fasane und Rebhühner?
Hören - Alleine in den vergangenen zehn Jahren haben Jäger fast fünf Millionen Füchse erschossen oder in Fallen gefangen und getötet. Angeblich um Hasen, Fasanen und Rebhühnern das Überleben zu sichern. Gleichzeitig kamen im Rahmen der Jagd aber über zwei Millionen Feldhasen zu Tode und fast eine Millionen Fasane. Trotz der intensiven Jagd ist das Rebhuhn fast ausgestorben, der Feldhase wird auf Roten Listen gefährdeter Arten geführt und die Zahl der Fasane geht - trotz des Aussetzens immer wieder neuer Tiere für die Jagd - permanent zurück. Bestandsveränderungen in den letzten zwei Jahren sind auf trockene Frühjahre, nicht aber auf jagdliche Aktivitäten zurückzuführen.
Die Zahl der erschossenen oder überfahrenen Tiere ist auch immer ein Indikator für den Bestand einer Tierart. Die Situation für Hase und Fasan wird zunehmend kritisch - und dass obwohl jedes Jahr fast 500.000 Füchse erschossen werden.
Jäger hatten über 40 Jahre Zeit, um die sich kontinuierlich verschlechternde Situation dieser Tierarten zu verbessern. Im Ergebnis kann man sagen: Artenschutz mit der Flinte ist ein Rohrkrepierer, denn die Ursache für den Rückgang vieler Tierarten sind nicht Fuchs & Co., sie liegt in der der Zerstörung von Lebensräumen - hauptsächlich durch die Intensivierung der Landwirtschaft - und in der Vernichtung von Nahrungsgrundlagen durch Pestizide.
Dass es auch ohne Jagd geht, zeigt zum Beispiel seit 1974 der Kanton Genf. Dort werden seit 50 Jahren fast gar keine Beutegreifer getötet. Heute erfreut man sich über eine nie dagewesene Artenvielfalt. Seit 2015 werden in Luxemburg keine Füchse mehr gejagt, aufgrund der guten Erfahrungen wurde das Verbot der Fuchsjagd auch in diesem Jahr verlängert. Und selbst in deutschen Nationalparks geht es ganz ohne Fuchsjagd.
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