Aktuelle Zahlen: Wolfsbestand stagnierend – Wolfsrisse rückläufig. Politik schwach.
- Lovis Kauertz
- vor 32 Minuten
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Erstmals seit der Wiederkehr der Wölfe nach Deutschland stagniert die Zahl der Wolfsterritorien. Die offizielle Dokumentationsstelle des Bundes (DBB-Wolf) hat für den Monitoring-Zeitraum 2024/25 noch 219 Rudel (212 im Vorjahr), 43 Wolfspaare (56) und 14 (17) von Einzelwölfen besetzte Territorien erfasst. Insgesamt gab es demnach zuletzt 276 Wolfsterritorien (285).
Der Zuwachs ist seit dem Erfassungsjahr 2020/21 kontinuierlich rückläufig, was all diejenigen Lügen straft, die noch bis vor kurzem von exponentiellem Wachstum (Jagdverbände) gesprochen oder sogar einen Wolfsbestand von 14.000 Tieren in Deutschland bis Ende dieses Jahrzehnts prophezeit haben (Hackländer, Deutsche Wildtierstiftung).

Vor diesem Hintergrund wird noch einmal deutlich, dass der in diesem Jahr von der Bundesregierung im FFH-Bericht an die EU gemeldete „günstige Erhaltungszustand“ des Wolfes in Deutschland (außer der alpinen Region) eine reine, von Jagd- und Bauerninteressen getriebene politische Entscheidung war, die nicht annähernd mit wissenschaftlichen Daten belegt werden kann. Diese Entscheidung und die geplante Aufnahme des Wolfes in das Bundesjagdgesetz zeigen aber auch die Schwäche, mit der Natur- und Artenschutz in der Politik vertreten werden.
Nennenswerte Wolfsvorkommen gibt es lediglich in fünf Bundesländern: Niedersachsen (63 Territorien), Brandenburg (60), Sachsen (46), Sachsen-Anhalt (38) und Mecklenburg-Vorpommern (34). Wie bereits in den Vorjahren in den mit vielen Wolfsterritorien besetzten Bundesländern festzustellen war, ist die Anzahl der Übergriffe auf Weidetiere nun auch bundesweit um etwa 25 % zurückgegangen.
Den Wolf ins Jagdrecht zu übernehmen und ein wie auch immer geartetes Bestandsmanagement zuzulassen (z.B. Abschuss bestimmter Kontingente oder Einführung von Jagdzeiten), wird unmittelbar zu weiteren Forderungen von Jagdverbänden und Bauernfunktionären führen, die Reduzierung von Wolfsbeständen progressiver anzugehen. Damit ist letztlich weder der Weidetierhaltung geholfen noch dem Artenschutz.
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